Zu Besuch bei den Vorarlberger Umwelt-„Watchdogs“

Das Umweltinstitut wacht über Umwelt und Lebensmittel in Vorarlberg.
bregenz. Von der Untersuchung und Kontrolle von Lebensmitteln über die regelmäßige Überprüfung der Qualität von Boden, Luft und Wasser bis hin zu Umweltanalytik, Mikrobiologie, Chemikaliensicherheit und sogar Tierschutz: Die schiere Bandbreite der Aufgabengebiete des Instituts für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg, wie das Umweltinstitut in Bregenz eigentlich heißt, beeindruckt.
Viele Veränderungen
Ebenso vielfältig sind die Menschen, die diese enorme Fülle an Fachwissen stetig erweitern. Biologen, Chemiker und Physiker sind ebenso vertreten wie Geologen und Verfahrenstechniker. Sie alle eint ein Ziel, sagt Direktor Dietmar Buhmann: „Dafür Sorge zu tragen, dass wir in Vorarlberg eine intakte Umwelt und gesunde Lebensmittel vorfinden.“
Seit zwölf Jahren leitet Buhmann nun schon die Geschicke des Umweltinstituts, seit 1985 ist er in Diensten des Landes Vorarlberg. In dieser Zeit hat das Institut bereits so manche Veränderung durchlebt. 1991, zu einer Zeit, als der Umweltschutz eine immer prominentere Rolle in Politik und Gesellschaft einnahm, erfolgte die Aufteilung in ein „Umweltinstitut“ und eine „Lebensmitteluntersuchungsanstalt“.
2006 wurden diese beiden Einheiten wieder zusammengeführt. „Es ging darum, Wissen zu konzentrieren, die Effizienz zu steigern und Synergien zu nutzen“, erinnert sich Buhmann. Schließlich seien die beiden Themenbereiche sowieso so eng miteinander verwoben, dass eine genaue Abgrenzung unmöglich sei.
Stete Wachsamkeit
Rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt das Umweltinstitut derzeit. Gut die Hälfte davon ist im Labor tätig, die andere Hälfte arbeitet als Sachverständige in der Verwaltung. Sie sind die erste Anlaufstelle des Landes in allen Fragen des Umweltschutzes und der Lebensmittelsicherheit. Wird ein Gesetz ausgearbeitet, das diese Bereiche tangiert, stehen die Experten des Instituts bereit.
Auch in Behördenverfahren kommen sie zum Einsatz. Und schließlich helfen sie beim Vollzug der entsprechenden Gesetze und Richtlinien. In der Praxis bedeutet das vor allem eines: stete Wachsamkeit. Im Aufgabengebiet Luftreinhaltung beispielsweise sind landesweit acht Messstationen im Einsatz. Sie messen ständig den Gehalt von Schadstoffen wie Ozon oder Feinstaub. In einem anderen Teilbereich, der Gewässergüte, geht es vorrangig darum, die Flüsse und Seen im Land immer wieder auf Nähr- und Schadstoffe zu untersuchen. Rund 1700 Trinkwasserproben sollen zudem beste Trinkwasserqualität garantieren.
Die größte Bedeutung misst Buhmann aber dem Bereich Lebensmittelsicherheit bei. „Hier geht es um das Vertrauen der Bevölkerung in die Lebensmittel“, erläutert der Experte. „Und dafür braucht es viel Transparenz und Information.“ Aus diesem Grund sind die Bediensteten der Lebensmittelkontrolle das ganze Jahr im Land unterwegs, um Inspektionen direkt bei den Lebensmittelherstellern und -händlern durchzuführen. Gleichzeitig nimmt die Lebensmitteluntersuchung jährlich rund 1700 Lebensmittelproben unter die Lupe.
Buhmann setzt auch anderswo auf Transparenz. Die Information der Bürgerinnen und Bürger sieht der Direktor nämlich als eine seiner Hauptaufgaben. Deswegen werden die meisten Forschungsergebnisse auf den Webseiten des Landes Vorarlberg publiziert. Und auch telefonisch sei man nie um eine Auskunft verlegen.
Es geht um das Vertrauen der Bevölkerung in Lebensmittel.
Dietmar Buhmann

Umweltinstitut des Landes Vorarlberg
» Seit 1991 unter der Bezeichnung „Umweltinstitut“; 2006 Zusammenlegung mit der Lebensmitteluntersuchungsanstalt
» Lebensmittelkontrolle und Untersuchung
» Umweltüberwachung und Vorsorge (Luft, Wasser, Boden, Chemikalien)
» Chemisch-physikalische und biologische Untersuchungen
» Sachverständigentätigkeit bei Umwelt- und Lebensmittelbelangen in Behördenverfahren
» Information, Beratung und Unterstützung in Umweltfragen und in Fragen der Lebensmittelsicherheit
» Geschäftsstelle Tierschutzombudsmann
» 900 Quadratmeter Laborbereich, rund 75 Mitarbeiter; 1,1 Millionen Euro Sach- und Investitionsbudget jährlich