Karriere mit Lehre – und Matura?

Vier Blum-Lehrlinge erzählen, wieso sie sich für eine Ausbildung entschieden haben.
Höchst. Im Gymnasium waren Englisch und Co. irgendwie nicht so sein Ding. „Ich war in Sprachen eher schwach. In der Oberstufe kam dann auch noch Latein dazu“, erzählt Marcel Hartmann. Das Schuljahr hätte er noch knapp geschafft. „Aber ich habe mir gedacht: Das hat keinen Sinn, mache ich doch gleich eine Lehre.“ Auch Tayyib Kuyu ging es im Gymnasium ähnlich. Dafür war er in den technischen Fächern immer einer der Besten. „In der Schule haben sie uns dann über die Lehre mit Matura informiert“, war für ihn nach dem Schnuppern die Richtung klar. Heute sind beide bei der Firma Blum im zweiten Lehrjahr: Marcel als Konstruktionstechniker, Tayyib als Maschinenbautechniker. Ob sie anschließend noch studieren gehen? Durchaus möglich.
„Genau das Richtige“
Viele Jugendliche stellen sich spätestens zu Beginn des neunten Schuljahres die Frage: Weiterhin die Schulbank drücken oder doch eigenes Geld verdienen?
Bei Manuel Müller wurden die Weichen für seine berufliche Zukunft relativ früh gestellt. Er war bereits als kleiner Bub begeisterter Legobauer, die Lehre als Maschinenbauer wohl die logische Konsequenz. „Ich bin im September fertig. Nach dem halben Jahr Bundesheer kann ich im Sondermaschinenbau (SMB) anfangen. Dieser Bereich ist genau das Richtige für mich“, schwärmt der Maschinenbautechniker im vierten Lehrjahr.
Durch den stetig wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften wird bei Blum großer Wert auf eine konsequente Lehrlingsausbildung gelegt. Seit 1995 ist die Firma „staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ und „ausgezeichneter Lehrbetrieb“. Derzeit machen beim Höchster Beschlägekonzern 247 junge Vorarlberger ihre Lehre. Weitere 76 kommen im September dazu. Auch wenn die Firma mit knapp 4650 Mitarbeitern in Vorarlberg relativ groß ist, kommt die persönliche Betreuung nicht zu kurz. 40 Lehrlingsausbilder kümmern sich hauptamtlich um den Nachwuchs.
Auch die „Lehre mit Matura“ wird von Blum unterstützt. Das Modell integriert die Vorbereitung auf die Matura bereits in die Lehrausbildung und bietet Lehrlingen die Möglichkeit, in einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren sowohl die Lehre als auch die Matura abzuschließen. Die Vorbereitungskurse sind kostenlos. Die Lehrlinge werden vom Unternehmen einen Nachmittag pro Woche freigestellt.
Zweiter Anlauf
Marcel Hartmann hat das Gymnasium abgebrochen. Mit der Berufsreifeprüfung stehen ihm dennoch alle Wege offen. „Ich möchte später vielleicht noch studieren“, führt der künftige Konstrukteur aus. „Das erste Jahr ist ziemlich gut gegangen. Mit Deutsch und Englisch tue ich mir schon leichter“, zieht er Bilanz. Sein Kollege Tayyib Kuyu ist noch nicht ganz so weit. Der Maschinenbautechniker hat den Kurs in Bludenz vor Weihnachten abgebrochen. „Ich bin am Freitag immer erst um neun Uhr heimgekommen und hatte fast keine Freizeit mehr“, erzählt Tayyib. Dennoch ist für ihn in Sachen Matura-Abschluss noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Bereits im September will er in Bregenz nochmals durchstarten.
Nach der Lehre noch etwas dazulernen möchte auch Manuel Müller. „Eventuell mache ich die Meisterprüfung“, sagt der Lehrling im vierten Jahr. Ob es bei Vanessa Hämmerle die Lehre mit Matura wird? „Ich habe mir das anfangs überlegt. Derzeit ist das für mich aber keine Option. Ich mache erst einmal die Lehre fertig“, erzählt die angehende Kunststofftechnikerin und schiebt nach: „Der Beruf gefällt mir super. Es ist toll, selbst Teile zu produzieren.“
Ich möchte später vielleicht noch studieren.
Marcel Hartmann



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