Wo die Vorarlberger studieren

Innsbruck ist der beliebteste Studienort der Vorarlberger, auch FHV stark nachgefragt.
bregenz. Nach der Schule ist vor dem Studium: Auch heuer will eine Mehrheit der Vorarlberger Maturanten der bestandenen Reifeprüfung ein Hochschulstudium folgen lassen. Laut der aktuellen Maturantenbefragung von Industriellenvereinigung und Landesschulrat streben 40 Prozent das Studium an einer Universität an, acht Prozent an einer Fachhochschule und drei Prozent an einer Pädagogischen Hochschule. Macht in Summe 51 Prozent an studierwilligen jungen Vorarlbergern.
Innsbruck und Wien vorne
Beliebtester Studienort, zumindest was die öffentlichen Universitäten anlangt, ist dabei die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Gleich 2826 Vorarlberger waren im Studienjahr 2012/2013 an einer der beiden Universitäten (Leopold-Franzens-Universität und Medizinische Universität) eingeschrieben. Auf dem zweiten Platz folgt die Bundeshauptstadt Wien mit 2198 Studierenden. Graz (310) und Linz (244) weisen bereits einen beträchtlichen Rückstand auf. Anhaltend großer Beliebtheit erfreuen sich die vielen Fachhochschul-Lehrgänge in Österreich. 1162 Vorarlberger Studierende an österreichischen FH waren 2012/2013 zu verzeichnen. Davon entfallen allein auf die Fachhochschule Vorarlberg 739 Studierende. Die Fachhochschulen in Tirol und Wien folgen auf den Plätzen (220 und 93 Studierende). An den Pädagogischen Hochschulen stellt sich die Situation ähnlich dar: von 608 Vorarlberger Studierenden sind 433 an der PH Vorarlberg beheimatet. Immerhin noch 114 studieren an der PH Tirol, der Rest verteilt sich auf die übrigen Bundesländer.
Heimatnähe wichtig
Die Wahl des Studienortes hängt dabei stark von den persönlichen Neigungen ab, weiß Martina Lehner, Bildungs- und Berufsberaterin beim BIFO. „Diejenigen, die nach Innsbruck studieren gehen, tun das, damit sie heimfahren können.“ Wer hingegen weniger stark verwurzelt sei im Ländle und das Flair einer größeren Stadt suche, setze eher auf Wien. Das gelte zumindest für Studierende von Fächern, die an mehreren Universitäten angeboten werden, etwa Wirtschaftswissenschaften oder Jus.
Die Stärke der FHV erklärt sie sich einerseits durch die Nähe zum Heimatort. Andererseits habe ein Studium an der FH den großen Vorteil, dass man viel Geld sparen könne. Schließlich fallen Extrakosten weg, etwa für die Wohnungsmiete. Viele Studierende blieben nämlich währen der Studienzeit einfach im Elternhaus. Ganz ähnlich sieht das Iris Tömel vom Berufsinfozentrum des Arbeitsmarkservive. Generell gelte, dass die Vorarlberger „sehr ortsgebunden“ seien. Dennoch ist auch das Interesse an Wien ungebrochen groß: „Zum einen, weil Wien als Stadt fasziniert, und zum anderen wegen der Fülle an Studienangeboten“, sagt Tömel.
Ausland wenig nachgefragt
„Speziellere“ Studieninteressen könnten auch anderswo fündig werden, führen die beiden Expertinnen aus. Junge Menschen mit kreativen Neigungen verschlage es nicht selten ans Mozarteum nach Salzburg, meint etwa Lehner. Dort wird eine Vielzahl an künstlerischen Studien angeboten – von der Bühnengestaltung über Komposition bis hin zu Regie und Dramaturgie. Technisch Begabte fänden oft an der Technischen Universität Graz ihr Glück. So mancher wage auch den Blick über die Grenze, berichtet Tömel: Künstlerische Typen tendieren oft in Richtung München, Friedrichshafen sei wegen der dortigen Physiotherapieausbildung gefragt.
In der Regel seien es aber eher wenige, die ein Studium im Ausland in Betracht zögen, so Lehner: „In der Schweiz sind beispielsweise die Studiengebühren ein Problem.“ Da müsse die Uni bzw. Fachhochschule schon mit besonderer Qualität punkten können. Ein solches Beispiel sei etwa die Universität Liechtenstein. Die erhebe zwar auch Studiengebühren, könne dafür aber mit einem ausgezeichneten Betreuungsschüssel und stark spezialisierten Studien aufwarten. Ähnlich sei die Situation an der Uni St. Gallen oder der ETH Zürich.
Diejenigen, die nach Innsbruck studieren gehen, tun das, damit sie heimfahren können.
Martina Lehner
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