„2016 wird aufregend – im Positiven“

Extra / 29.12.2015 • 17:42 Uhr
Naturbaustoffe, Bauen 4.0 und die Genossenschaft CARUSO Carsharing: Hubert Rhomberg hat zahlreiche Good News. Fotos: rhomBerg bau
Naturbaustoffe, Bauen 4.0 und die Genossenschaft CARUSO Carsharing: Hubert Rhomberg hat zahlreiche Good News. Fotos: rhomBerg bau

Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Gruppe, freut sich auf 2016 und verrät uns warum.

Bregenz. „Die Welt ist in Bewegung. Einige Trends, wenn nicht gar Megatrends, schicken sich an, unsere Umwelt und unsere Gesellschaft in großem Ausmaß zu verändern – oder sind schon kräftig dabei. Uns stehen aufregende Zeiten bevor. Und etliche gute Nachrichten“, freut sich Hubert Rhomberg.

Beispiel „Digitalisierung“: Das „Internet der Dinge“ wird weiter voranschreiten: „Dass wir aus Tausenden Kilometern Entfernung die Jalousien in unserem Haus verschließen oder schnell noch checken können, ob wir in der Wohnung die Herdplatte ausgestellt haben – das ist keine Zukunftsmusik, das ist schon heute Realität. Und dieser Trend, das Bauen 4.0, setzt sich fort.“

Visionäre Projekte

„In Zukunft bauen mit Building Information Modeling (BIM)? Der BIM-Trend soll dafür sorgen, dass Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden besser organisiert und vereinheitlicht werden“, erläutert der Baumeister. „Software erfasst sämtliche relevanten Gebäudedaten digital, kombiniert und vernetzt, alle Beteiligten – Architekt, Statiker, Landschaftsarchitekt, Fachplaner etc. – sind involviert und arbeiten zeitgleich im gleichen System. Zeit- und nervenaufreibende Abstimmungen per Telefon oder E-Mail entfallen. Fehlerquellen werden minimiert. Kombinieren wir BIM dann noch mit unserem Ansatz des elementierten Bauens mit Holz, werden die Baustellen noch kürzer, planbarer und sauberer“, erklärt Rhomberg. „Was wir zudem realisieren, sind Rückbauanleitungen für unsere Neubauprojekte. Ein Beispiel ist dafür das BIM unseres Innovationshubs Cree. Hier können wir schon heute mithilfe einer Software den ökologischen Fußabdruck eines Gebäudes berechnen und genau planen, wann welcher Teil – Haustechnik, Fassade, Dach . . . erneuert oder ausgetauscht werden muss. Außerdem hinterlegen wir, wie das Gebäude umgenutzt oder am Ende seines Lebenszyklus’ rückstandsfrei und wiederverwendbar abgebaut werden kann. So etwas wünsche ich mir als Standard in der Gebäudeplanung.“

„Die Genossenschaft CARUSO Carsharing, deren Idee ja auf einer digitalen Plattform zur gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen basiert, wird richtig durchstarten“, hat Rhomberg noch eine gute Nachricht. „Schon im Dezember ist das Projekt, das ich mit Carsharing-Anbieter Christian Steger-Vonmetz und weiteren Partnern wie dem Verkehrsverbund Vorarlberg, Haberkorn oder der Schertler Gruppe angestoßen habe, mit fünf E-Autos an den großen Vorarlberger Bahnhöfen sowie an einer Wohnanlage an den Start gegangen. Ziel: Carsharing flächendeckend im Ländle zu etablieren.“

Eine gute Nachricht ist auch die Rhomberg-Vision einer Ringstraßenbahn, die die Infrastruktur im unteren Rheintal sinnvoll ersetzen und ergänzen soll. „Das Projekt wird zurzeit von der schwarz-grünen Landesregierung geprüft und könnte zukünftig die regionale Mobilität entscheidend voranbringen. Die Chancen stehen gut.“

Bau als Wertschöpfungsfaktor

„Im Wohnbau reichen die Planungen schon bis 2018“, freut sich Rhomberg. „Viele der dort laufenden und angestoßenen Projekte finden in bewährt guter Zusammenarbeit mit den gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Alpenländische, Wohnbauselbsthilfe und Vogewosi statt. Das wiederum wird Vorarlberg auch zukünftig modernen, qualitativ hochwertigsten Wohnraum im Bereich des leistbaren Wohnens bringen. Uns erfüllt die Tatsache, dass wir hier unseren Beitrag leisten dürfen, mit Freude und Stolz.“

Neue Verwaltungstrends

„Good News“ wünscht sich Rhomberg von politischen Entscheidungsträgern im Land: „Großartig wäre, wenn sie einen neuen Trend in der Verwaltung und in den Gremien setzen könnten: den des Bürokratieabbaus. Rund 23.500 Normen gelten derzeit in Österreich. Pro Jahr kommen Hunderte dazu. Auf den Bausektor entfallen laut Austrian Standards rund 3000 Normen, davon 600 rein österreichische.

Das zwingt Bauunternehmen zu immensem Verwaltungsaufwand, der natürlich auch am Kunden nicht vorübergeht“, sagt der Unternehmer. „Hier gehören die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Baubereich endlich auf den Prüfstand gestellt. Insbesondere beim Abbau von Behördenauflagen, bei der Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und bezüglich einer Strukturreform der Fördermittelvergabe gibt es dringenden Handlungsbedarf. Idealerweise sollten Politik und Bauwirtschaft gemeinsam trag- und zukunftsfähige Lösungen entwickeln. Wir jedenfalls stehen dazu zur Verfügung. 2016 wäre doch das perfekte Jahr, um damit anzufangen!“

Handlungsbedarf bei Verwaltungsvereinfachung, Strukturreform und Fördermittelvergabe.

Hubert Rhomberg
„2016 wird aufregend - im Positiven“
„2016 wird aufregend - im Positiven“