Integration einfach leben und ermöglichen

Selbst ist die Jugend: Schüler engagieren sich für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Integration. Hier wird nicht lange über Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Integration diskutiert, sondern die Initiative ergriffen: Am BG Dornbirn haben sich Schüler im Modulfach „Sozialkompetenz“ in diesem Schuljahr dem Thema Integration gewidmet. Und das auf einfache und persönliche Weise. Die Gymnasiasten der 7. Klasse haben Jugendliche, die vor Krieg, Zerstörung und Verfolgung sowie ohne Eltern oder Verwandte nach Österreich geflohen sind, zu Freizeitaktivitäten mitgenommen. „Im Haus Karim, das von der Caritas betreut wird, sind etwa 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. „Wir sind durch unsere Lehrerin Prof. Schuster, die sich bei der Caritas engagiert, auf das Haus Karim im Oberdorf aufmerksam geworden und waren sofort einverstanden, uns zu engagieren“, berichtet Noa (17).
Erste Kontakte knüpfen
„Wir haben im Vorfeld den Flüchtling Manaf angesprochen, der schon länger in Dornbirn lebt, wie es ihm hier geht und wie er sich eingelebt hat“, so Elisabeth (17). Er habe erzählt, ergänzt Anna, warum er vor dem IS flüchten musste und wie er nach Dornbirn kam. Seit dem 30. September leben junge Flüchtlinge im Haus Karim. „Wir haben Ankunftsgeschenke vorbereitet und in kleineren Gruppen von vier bis sechs Personen zusammen gekocht und gegessen“, erzählt Elisabeth. Es sei wie in jeder neuen Gruppe, manche sind aufgeschlossener, manche zurückhaltender, berichtet Alexander (17). „Daher haben wir im Anschluss mit ihnen Tischfußball gespielt, um Kontakte zu knüpfen“, sagt er und fügt hinzu: „Außerdem haben wir ein Willkommensfest organisiert. Wir haben sie zu Stadterkundungen, zum Eislaufen, Kegeln, einer Ufer- und Flurreinigung oder zum Kekse backen mitgenommen.“
Im Rahmen des Projekts hat das Fundraising Team mit einer Kinder-Schminkaktion im Messepark Spenden gesammelt. Der Reinerlös kam den Flüchtlingen zugute. „Wir haben bei vielen Aktivitäten das gute Herz der Menschen erlebt: So mussten wir für die Flüchtlinge weniger oder keinen Eintritt zahlen“, sagt Beate. Rückblickend würden die Schüler die jungen Flüchtlinge am Wohnheim eher spontan zu Aktivitäten einladen und abholen. Der erste Weg mit Einladungen via Mails etc. und Listen, in denen sich die Flüchtlinge eintragen konnten, erschwerte unnötig die Kommunikation.
„Es war schön, mit den Flüchtlingen viel zu unternehmen und sie und ihre Kultur näher kennenzulernen. Viele haben erzählt, was sie früher gemacht haben, in welche Schule sie gegangen sind, was ihre Hobbys waren. Man lernt sie kennen und betrachtet das Thema aus einer anderen Perspektive“, berichtet Daniel.