Wenn der Lehrberuf der schönste der Welt ist

Mit jungen Menschen arbeiten, selber jung bleiben – begeisterte Pädagogen erzählen.
Schwarzach. Wenn man mit der Lustenauer Volksschullehrerin Fabienne Hagen (31) über ihren Beruf redet, dann kann die junge Frau gar nicht mehr mit dem Schwärmen aufhören. „Schon als ich selber in die Volksschule ging, schrieb ich meiner Freundin ins Freundinnenbuch, dass ich Lehrerin werden möchte“, erzählt die Pädagogin. Und auch später gab es für sie nie einen Zweifel: Fabienne wollte Volksschullehrerin werden. Sie wurde es. Und sie hat es nie bereut. „Lehrerin sein ist so vieles. Ich unterrichte in einer Integrationsklasse. Da lehrt man Kinder in gewisser Weise gleich doppelt. Ab und zu bin ich auch ein Mutterersatz.“
Hagen erzählt über das
In-den-Arm-nehmen von Kindern, darüber, wie sie die Kinder auch lehren muss, Danke und Bitte zu sagen. „Das, was für uns in unserer Kindheit selbstverständlich war.“
Ihre Belohnung für all die Anstrengungen: „Die Dankbarkeit der Kinder.“ Fabienne Hagen unterrichtet bereits das neunte Jahr. Und sie geht immer noch so gerne in die Schule wie am ersten Tag ihres Lehrer-Daseins.
Tolles erstes Jahr
Seine ersten Sporen als Lehrer in einer Neuen Mittelschule verdient sich Thomas Warger (26). Der Feldkircher unterrichtet an der Öko-Mittelschule Mäder die Fächer Mathematik und Musik und zusätzlich auch noch Musik, Sport und Geografie. Der frühere Studentenvertreter an der Pädagogischen Hochschule sieht sich in den ersten Monaten seiner Pädagogentätigkeit bestätigt: „Ich habe genau das Richtige studiert und übe jetzt auch den genau richtigen Beruf aus“, sagt Warger im Brustton der Überzeugung. Was für ihn die Faszination des Lehrberufs ausmacht: „Es ist dieser große Spaß und die Freude, Kindern und Jugendlichen etwas beibringen zu können.“ Warger genießt es, an den Entwicklungen und Fortschritten seiner Schüler mitzuwirken und diese dann selber registrieren zu dürfen. „Das gibt dir einfach ein gutes Gefühl. Du weißt, dass du etwas tust, was Sinn macht“, beschreibt der Junglehrer seine Eindrücke. Überdies seien es auch die vielen menschlichen Begegnungen mit den Kindern und Jugendlichen, die ihm Freude bereiten. „Egal ob das Projekttage oder einfach nur die Schulpausen sind. Der Kontakt mit den Kindern außerhalb des Klassenzimmers ist sehr bereichernd.“ Er habe in den ersten Monaten seiner Lehrtätigkeit eine enorme Vielfalt erlebt. „Das ist etwas, was diesen Beruf besonders spannend macht.“
Begeisterung erhalten
Während Warger ganz am Anfang seiner Lehrerkarriere steht, befindet sich Lothar Köb (60) in der letzten Phase seines pädagogischen Wirkens. Der Hörbranzer unterrichtet bereits seit 35 Jahren an der Privatschule Marienberg. Und wenn er diese 35 Jahre Revue passieren lässt, „dann denke ich mir gelegentlich, dass ich ja nur noch bis 65 unterrichten sollte. Etwas, das mich fast betrüblich stimmt. Denn ich unterrichte so gerne, dass ich mir gar nicht vorstellen will, das einmal nicht mehr zu tun“, sagt Köb.
Am Anfang stand beim zweifachen Vater und einfachen Großvater das Interesse an seinen Fächern Deutsch und Geschichte. Doch dann kam die Liebe zum Unterrichten dazu. „Ich tausche mich immer noch sehr gerne mit jungen Leuten aus. Ich finde auch manche Entwicklungen im Bildungssystem, wie die Zentralmatura, gut.“
Schon als Volksschülerin wollte ich Lehrerin werden.
Fabienne Hagen