Von Schülern zu Poeten

Extra / 18.06.2017 • 17:27 Uhr
Sophia Juen tritt selbst regelmäßg bei Poetry Slams an.
Sophia Juen tritt selbst regelmäßg bei Poetry Slams an.

Sophia Juen erklärte Kinder und Jugendlichen in Workshops alles zum Thema Poetry Slam.

dornbirn. Bei der 6. Kinder- und Jugendmesse Buch am Bach findet heuer zum ersten Mal ein Dichterwettbewerb, ein sogenannter Poetry Slam, statt. Um Kindern und Jugendlichen das Thema näherzubringen, veranstaltete der Verein „Ländle Slam“ Workshops an Schulen in Vorarlberg.

Schüler schrieben Texte

„Poetry Slam ist ein Dichterwettstreit, bei dem Poeten ihre selbst verfassten Texte einem Publikum innerhalb einer bestimmten Zeit vortragen“, erklärt Sophia Juen von „Ländle Slam“. Die 19-Jährige hielt Workshops an mehreren Gymnasien in Bregenz und Feldkirch. In insgesamt drei Schulstunden erklärte sie den Mädchen und Buben alles zum Thema Poetry Slam. „Bei den Texten ist alles erlaubt, es kann sich sowohl um Comedy als auch um ein Gedicht mit Reimschema handeln“, erklärt Juen. „Wichtig ist, dass er selbst geschrieben ist.“

Einen eigenen Text zu schreiben, war schließlich auch die Aufgabe der Mädchen und Buben. Auch dabei leitete Juen die Jugendlichen an. „Wir haben ein Brainstorming gemacht und Begriffe aufgeschrieben, die uns spontan eingefallen sind“, erzählt Juen. Anhand derer schrieben die Schüler ihre Texte und durften diese den Workshop-Teilnehmern vorstellen. „Dabei ging es darum, ein Gespür für das Schreiben zu bekommen“, erklärt Juen.

Die 19-Jährige weiß, wovon sie spricht: Sie tritt selbst regelmäßig bei Dichterwettbewerben in Vorarlberg und Süddeutschland an. Den Schülern in den Workshops konnte sie deshalb auch wichtige Tipps gegen die Nervosität bei Auftritten geben. „Wenn man seine Faust ballt und in die andere Hand drückt, kann man seine Nervosität dort hineinfließen lassen“, erklärt Juen, die ihre Aufregung vor Publikum zu sprechen, selbst nie ganz ablegen konnte.

Poet wird bewertet

„Als Poet muss man sich bewusst sein, dass man direkt vom Publikum bewertet wird“, sagt sie. Denn unter den Zuschauern werden Bewertungskarten von eins bis zehn verteilt, die am Ende eines jeden Auftritts hochgehalten werden. Diese Punkte fließen in die Entscheidung der Jury mit ein.

Dass diese Bewertungen auch negativ ausfallen können, erklärte sie auch
den Workshop-Teilnehmern. „Man muss lernen, das nicht persönlich zu nehmen“, sagt sie. „Jedes Publikum ist anders und gerade das macht auch jeden Poetry Slam so einzigartig.“