Trendwende geglückt: Vorarlberg steuert auf Vollbeschäftigung zu

Extra / 05.09.2017 • 08:18 Uhr

Anstrengungen für Arbeit und Beschäftigung zeigen Wirkung.

Wie in den Monaten zuvor fallen die jüngsten Daten zum Vorarlberger Arbeitsmarkt wieder sehr erfreulich aus. Der Hauptgrund für die äußerst dynamische Beschäftigungsentwicklung liegt im überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum begründet, das Vorarlberg vorweisen kann. Auch die gezielten Maßnahmen von Land Vorarlberg und Arbeitsmarktservice (AMS) haben einen Beitrag dazu geleistet, dass immer mehr Menschen einen Arbeitsplatz finden.

Schon im Vorjahr war Vorarlberg mit zwei Prozent Wirtschaftswachstum die absolute Konjunkturlokomotive unter den österreichischen Ländern. Bundesweit lag der Wert laut WIFO bei nur 1,4 Prozent. Im vergangenen Jahr hat sich parallel dazu auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt merklich gebessert: „Die Trendwende ist nachhaltig geglückt“, zeigt sich Landeshauptmann Markus Wallner mit der Entwicklung zufrieden. Seit 18 Monaten verzeichnet Vorarlberg rückläufige Arbeitslosenzahlen.

Rekordbeschäftigung

Die Gründe für diesen Aufwärtstrend sind vielseitig. Der Wirtschaftsstandort Vorarlberg hat sich in nahezu allen Branchen gut entwickelt. Dadurch sind viele Arbeitsplätze geschaffen worden. Industrie, Gewerbe und Handwerk, Tourismus, Einzelhandel und die Baubranche sorgen dafür, dass in Vorarlberg mit bereits über 165.000 unselbstständig Beschäftigten ein neuer Rekordwert erreicht wurde.

Positiv wirkt sich zugleich der wirtschaftspolitische Kurs aus, der von Landesseite gefahren wird. Dazu gehören kontinuierliche standortstärkende Investitionen in die Bereiche Infrastruktur, Mobilität, Forschung und Entwicklung, Wirtschaftsförderung sowie Bildung und Beschäftigung, um auf diese Weise für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen. Aus diesem Ansatz heraus erklärt sich die aktive Arbeitsmarktpolitik Vorarlbergs. 2017 investieren Land und AMS gemeinsam insgesamt 51,3 Millionen Euro, um arbeitsmarktpolitische Impulse zu setzen. Die geringe Arbeitslosenquote bestätigt, dass die Anstrengungen für Arbeit und Beschäftigung wirken. Hohe Priorität räumt Vorarlberg zudem dem Abbau von Wachstumshindernissen ein, etwa durch Entbürokratisierung und Vereinfachung.

Vollbeschäftigung als Ziel

Im laufenden Jahr soll laut Prognosen für Vorarlberg sogar ein Wirtschaftswachstum von beachtlichen 2,4 Prozent möglich sein. Solche Konjunkturaussichten sind gute Voraussetzungen, um die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt weiter zu festigen. „Erklärtes Landesziel ist es deshalb auch, mittel- bis langfristig Vollbeschäftigung zu erreichen. Das ist ehrgeizig, aber durchaus möglich“, betont Landeshauptmann Wallner. Dazu werden die konsequenten Anstrengungen in allen Bereichen und auf allen Ebenen weiter hochgehalten. Ganz oben auf der politischen Agenda steht weiter die Ankurbelung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Als Schlüsselaufgabe wird die Ausbildung von Fachkräften für Vorarlbergs Unternehmen gesehen. Das zeigen die Ausgaben in dem Bereich deutlich. Allein in die duale Ausbildung werden heuer knapp 40 Millionen Euro investiert. „Vorarlberg ist das Land der Fachkräfte – diesen Trumpf müssen wir auch in Zukunft ausspielen“, betont Wallner.

„Eine hohe Beschäftigungsrate ist ein maßgeblicher Wettbewerbsfaktor für den gesamten Wirtschaftsstandort und zugleich ein wichtiger Aspekt der Armutsprävention. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Anstrengungen, Menschen in Beschäftigung zu bringen, mit aller Konsequenz durchziehen“, bekräftigt Landeshauptmann Wallner. Dabei geht es vor allem um jene, die sich altersbedingt oder wegen zu geringer Qualifikation schwer tun, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen. „Um der dauerhaften Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, gilt es, Arbeitslosen mit Qualifizierungsbedarf mehr Chancen zu ermöglichen und die arbeitsplatznahen Qualifizierungsmodelle auszubauen“, ergänzt AMS-Chef Bereuter: Beschäftigungsperspektiven für junge Menschen, Hilfe zum Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt verbessern und bestehende Qualifizierungsmaßnahmen zielgerichtet ausbauen. Diese Schwerpunkte stehen auch 2017 im Zentrum der gemeinsamen Anstrengungen des Landes Vorarlberg und des Arbeitsmarktservice (AMS). Wesentliche Zielgruppen sind Jugendliche (15 bis 25 Jahre), arbeitsmarktferne Personen sowie Arbeitslose über 45 Jahre.