Strom, der vom Dach und der Fassade kommt

Extra / 28.05.2020 • 13:10 Uhr
Dächer und Fassaden eignen sich bestens, um mittels PV-Anlagen den eigenen Strombedarf zu decken.shutterstock
Dächer und Fassaden eignen sich bestens, um mittels PV-Anlagen den eigenen Strombedarf zu decken.shutterstock

Dächer und Fassaden spielen bei der Stromerzeugung eine große Rolle.

PV-ANLAGEN Bei der Beratung, ob das eigene Dach oder die Fassade für eine Nutzung der Sonnenkraft infrage kommen, hilft der Dachdeckerfachbetrieb in der Nähe. Denn neben der Dachausrichtung und Dachneigung oder der zu erwartenden Sonneneinstrahlung müssen auch Kriterien wie die baulichen Gegebenheiten vorab vom Fachbetrieb einbezogen und beurteilt werden. So es ist es nicht sinnvoll, z. B. eine marode Dachfläche mit Solarmodulen zu überbauen. Hier könnten allerdings dachintegrierte Lösungen als Ersatz für die ohnehin erneuerungsbedürftige Eindeckung eine Alternative sein. Da auch Solarmodule meist als Dacheindeckungen gemäß dem Fachregelwerk des Dachdeckerhandwerks eingestuft werden, müssen auch hier die gesetzlichen Vorschriften zur Dach- und Fassadendämmung eingehalten werden.

Dachlast berechnen

Grundsätzlich arbeitet eine Photovoltaikanlage am effektivsten, wenn die Solarstrahlung senkrecht auf die Module trifft. Daraus ergibt sich in unseren Breitengraden im Jahresmittel eine optimale Dachneigung von ungefähr 35 Grad. Abweichungen von bis zu 30 Grad sind bei guter Dachausrichtung aber durchaus möglich. Ein weiterer Faktor ist die Dachlast, mit dem die maximale Widerstandskraft eines Daches berechnet wird. Neben dem Eigengewicht muss eine Dachkonstruktion auch Lasten durch Regen, Wind oder Schnee aushalten. Bei Flachdächern kommen beispielsweise Lasten durch Bebauung oder Begrünung hinzu. Die Dachlastreserve gibt an, wie viel Last ein Dach noch zusätzlich tragen kann.

Ästhetische Lösungen

Bei der Installation einer Photovoltaikanlage ist die Dachlast ein wichtiger Faktor in der Planung. Grob geschätzt kann man von einer durchschnittlichen Dachlast von 20 Kilogramm pro Quadratmeter ausgehen. Die Aufdachlösung ist die beliebteste Methode. Hierbei werden die Photovoltaikmodule mithilfe einer Metallkonstruktion befestigt. Vor allem für bereits gebaute Häuser ist dies das kostengünstigste Vorgehen, da die Deckung erhalten bleibt. Von Vorteil ist außerdem, dass die Module durch den Wind gut gekühlt werden und damit eine optimale Leistung erreicht werden kann. Bei einem Flachdach greift man wiederum auf eine Aufständerung der PV-Anlage zurück, die den geringen Neigungswinkel ausgleicht. Auch in Fassaden lassen sich PV-Anlagen leicht inte-grieren. Dabei wird zumeist auch auf ästhetische Lösungen gesetzt, sodass am Haus ein harmonisches Bild entsteht.