Arbeiten mit gutem Gewissen

Der Ausbau alternativer Energie sorgt für neue Arbeitsplätze.
Green Economy ist ein Gebot der Stunde. Um den Klimawandel zu stemmen, entstehen neue Branchen, die die Voraussetzungen dafür schaffen. Und diese Firmen brauchen viele innovative Mitarbeiter, damit das gelingt.
Als Green Jobs werden Arbeitsplätze im Umweltsektor bezeichnet. Laut Definition der Europäischen Union (EU) sind Green Jobs Arbeitsplätze in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten. Diese Arbeitsplätze findet man in den verschiedensten Sparten, wie zum Beispiel erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen und Sanieren sowie Wasser- und Abwassermanagement. Berufe mit hohem Qualifikationsniveau können ebenso dazugehören wie Lehrberufe oder Hilfsarbeiten. Der Hauptzweck von Green Jobs ist der Beitrag zum Umweltschutz. Daher können in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen Green Jobs gefunden werden bzw. können sich bestehende Berufsbilder zu Green Jobs wandeln.
Beitrag zum Klimaschutz
Immer mehr Menschen wollen auch in ihrem Berufsalltag einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eine Zukunftsstudie von Wien Energie und Deloitte Österreich zeigt auf, worauf MINT-Absolventen bei der Arbeitgeberwahl besonderen Wert legen und welchen Einfluss Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf diese Wahl haben. Jede vierte Person, so die Studie, will selbst in einem Green Job tätig sein. „Junge Menschen wollen einen Arbeitgeber und einen Job, bei dem Klimaschutz eine Rolle spielt. Es reicht nicht, wenn Unternehmen nur über Nachhaltigkeit sprechen und Strategien aufschreiben. Mitarbeitende wollen sehen, wie Nachhaltigkeit gelebt wird“, erklärt Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich.
„Klimaschutz gewinnt im Berufsleben immer mehr an Bedeutung! Schon heute arbeiten Hunderte Mitarbeitende von uns in über 40 nachhaltigen Berufsfeldern. In Zukunft wird die Zahl an Green Jobs massiv ansteigen“, so Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.
Faktor bei Arbeitgeberwahl
Green Jobs erhöhen insbesondere für umweltbewusste Menschen die Arbeitgeberattraktivität maßgeblich. Nachhaltigkeit ist allerdings generell ein wichtiger Faktor in der Arbeitgeberwahl: 40 Prozent der befragten Personen würden nicht für einen „Umweltsünder“ arbeiten. Bewegungen wie „Fridays for Future“ prägen die Gesellschaft. Das kommt auch in den Unternehmen an. Die Studie macht deutlich, dass es für viele junge Talente wichtig ist, dass ihr Arbeitgeber gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Der Energiebranche wird im Kampf gegen den Klimawandel von 51 Prozent der Befragten eine bedeutende Rolle zugeschrieben.
Eine gewisse Unsicherheit gegenüber Green Jobs ist in der Studie ebenfalls erkennbar. Lediglich 14 Prozent der Befragten denken, dass Green Jobs das halten, was sie versprechen. Es herrscht noch Unklarheit darüber, was hinter einem Green Job eigentlich steckt und welche Berufe tatsächlich als solche gewertet werden. Deutlich ist jedoch: Green Jobs lösen Erwartungen aus, wenn es um soziale Verantwortung und ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz und daraus abgeleitete Aktivitäten geht.
Insbesondere der Energiesektor, als eine der Schlüsselindustrien für den Klimaschutz, ist hier stark gefordert. „Durch die strategischen Ziele der Branche – Stichwort Klimaneutralität 2040 – werden zunehmend neue Aufgabenprofile und Skills benötigt. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind im Wandel zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit besonders gefragt“, so Nowshad.
Dem eigenen Arbeitgeber vertrauen zu können, ist laut Studie eines der relevantesten Kriterien bei einer Job-Entscheidung der Zielgruppe. Die Unternehmenswerte müssen im Arbeitsalltag spürbar sein.
