Wirtschaft sucht 5000 Mitarbeiter

Extra / 02.03.2022 • 10:43 Uhr
Beim AMS wird man umfassend und kompetent zu Qualifizierungsmaßnahmen und zum Karrierepfad beraten.  AMS
Beim AMS wird man umfassend und kompetent zu Qualifizierungsmaßnahmen und zum Karrierepfad beraten.  AMS

Knapp 9000 Menschen sind derzeit arbeitslos in Vorarlberg. Die Unternehmen im Land suchen 5000 Mitarbeiter – in allen Bereichen. Das AMS bietet dazu ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm an.

 

So einfach ist es natürlich nicht, wie es die Zahlen zeigen. Man kann nicht 5000 arbeitslos gemeldete Personen einfach den Firmen zuteilen. Zum einen handelt es sich bei den 9000 Menschen, die Arbeit suchen, um immer wieder andere Menschen, wie Bernhard Bereuter, Geschäftsführer des AMS Vorarlberg, informiert, zum anderen braucht es in vielen Berufen eine fachliche Kenntnis, die nicht so ohne Weiteres vorhanden ist. Außerdem sind in Vorarlberg rund 2500 Menschen langzeitarbeitslos, d. h. sie suchen seit mehr als einem Jahr ein passende Stelle. Was nicht immer einfach ist, denn fast 50 Prozent der Langzeitarbeitslosen haben den Hauptschulabschluss als höchsten Bildungsabschluss, außerdem sind darunter viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen gehandicapt sind und nicht jeden Job annehmen können.

 

2300 Personen in Schulung

Da ist allerdings das AMS vor und bietet ein ganzes Bündel an Qualifizierungs- bzw. Weiterbildungsmaßnahmen an, die helfen, die Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Derzeit befinden sich rund 2300 Personen in einer solchen Schulung. „Vor dem Hintergrund der guten Wachstumsaussichten (+3,8 Prozent Prognose Synthesis) wird sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzen. Ausgehend von diesen guten Entwicklungen rechnen wir mit einer Ausweitung des betrieblichen Personalbedarfs und damit verbunden einer deutlichen Verringerung der Arbeitslosigkeit“, sagt Bereuter zur zeitnahen Perspektive.

Daraus ergeben sich für das Jahr 2022 laut Arbeitsmarktservice Vorarlberg zwei Schwerpunkte der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Zum einen soll der strukturellen Arbeitslosigkeit durch Ausbildung entgegengewirkt werden, zum anderen die Verfestigung der Arbeitslosigkeit verhindert und die Langzeitbeschäftigungslosigkeit gesenkt werden. Dafür stehen in Vorarlberg heuer 49,6 Millionen ­Euro für die aktive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung und davon sollen 20.500 Personen von den AMS-Angeboten profitieren. „Nicht alle Personengruppen werden gleichermaßen von diesen Entwicklungen profitieren, denn gesundheitlich Belas­tete, Ältere, Geringqualifizierte und langzeitbeschäftigungslose Personen profitieren nur bedingt von der wirtschaftlichen Dynamik. Und deshalb haben wir heuer unsere Angebote auf diese Personengruppen ausgerichtet, um die Beschäftigungschancen zu erhöhen“, betont der AMS-Landesgeschäftsführer.

 

Qualifizierung im Fokus

Das AMS rechnet mit einer Erhöhung der Zahl der Beschäftigten von rund 1600 Personen. Im Jahresdurchschnitt wird ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 600 Personen (minus 5 Prozent) erwartet. Somit stehen im Jahr 2022 die Vermittlung mit dem Ziel der raschen Besetzung der offenen Stellen und die Qualifizierung mit klarer Betreuungsstrategie von der Existenzsicherung bis zur Beschäftigung im Fokus. Unter dem Motto „Bildung schafft Chancen“ sind das Sicherstellen der Ausbildung von Jugendlichen, das Nachholen von Ausbildungsabschlüssen und „Upskilling“, d.h. Höherqualifizierung im Beruf, Schwerpunkthemen. 

 

Kurskostenförderung

Insgesamt sind mehr als 23,4 Millionen Euro für verschiedene Qualifizierungsaktivitäten vorgesehen. „Davon investieren wir alleine jeweils 3,2 Millionen Euro für die Lehrstellenförderung für Unternehmen, die benachteiligten Jugendlichen (rund 711 Jugendliche) eine Chance bieten, und zusätzlich gibt es 149 Ausbildungsplätze im Ausbildungszentrum Vorarlberg (AZV) als Auffangnetz für Jugendliche, die trotz intensiver Bemühungen keinen Lehrplatz gefunden haben“, informiert Bereuter. Zusätzlich stehen noch 3, 1 Millionen Euro an Kurskostenförderung für den Erwerb von am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen zur Verfügung.

Die Chancen nach einer Qualifizierungsmaßnahme einen entsprechenden Top-Arbeitsplatz zu finden, erhöhen sich nachweislich, wie die Zahlen des AMS eindrücklich zeigen. Bereuter rät allen Interessierten zu einem Gespräch mit den Beratern in den jeweiligen AMS-Stellen in Vorarlberg, die mit ihrer Expertise helfen, den richtigen beruflichen Weg einzuschlagen.