Global Swift – die Welt im Wandel

Die Ausstellung der Bregenzer Kulturabteilung brachte das komplexe Thema auf den Punkt.
SCHWARZACH Mit dem VN-Klimaschutzpreis 2020 in der Kategorie „Gemeinden und Öffentlichkeit“, ist diese Bregenzer Ausstellung, die Garten-Ikone Isabella Moosbrugger in Bezau und das Moor-Renaturierungs-Projekt der Stadt Hohenems ausgezeichnet worden. Mit der Global-Shift-Ausstellung gelang es der Bregenzer Kulturabteilung gemeinsam mit dem Projektpartner Ars Electronica Solutions zum zweiten Mal, eine Ausstellung auf die Beine zu stellen, die den Puls der Zeit trifft. In intensiver Zusammenarbeit und im Austausch der städtischen Abteilungen Soziales und Gesellschaft, Umwelt und Stadtgärtnerei, mit dem Land Vorarlberg und weiteren Partnern wie der inatura, dem Klimabündnis Vorarlberg und KlimaVOR widmeten sich die Ausstellung und das dazugehörige Begleitprogramm den wichtigsten Themen unserer Zeit: Klimawandel, Ressourcenknappheit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Konsum, Energieeffizienz, Globalisierung und das gesellschaftliche Zusammenleben.
Erhalt unserer Moore
Die Renaturierung des Spirkenhochmoors Schollenschopf zeichnet Hohenems aus: Das Hochmoor ist seit 2000 ein örtliches Schutzgebiet im Gemeindegebiet. In der Vergangenheit wurden Entwässerungsgräben quer durch das gesamte Moor gegraben, um Torf zu gewinnen. Moore sind enorme CO2-Speicher. Durch solche Entwässerungen werden große Mengen an dem gespeichertem Kohlenstoff freigesetzt. Durch die großangelegte Renaturierungsmaßnahme soll das Moor wieder in einen stabilen natürlichen Zustand gebracht, der Wasserhaushalt stabilisiert und somit der CO2-Ausstoß eingedämmt werden. Es bietet zudem zahlreichen speziellen Pflanzen und Tieren einen besonderen Lebensraum. Im Zuge der Renaturierungsarbeiten wurde auch ein frei zugänglicher Besuchersteg angelegt. Saskia Amann MSc, zuständig für Natur- und Klimaschutz der Stadt Hohenems: „Der Preis motiviert und wir freuen uns, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen, damit Vorarlberg das Bundesland der Moore bleibt.“
Essbare Gärten
Isabella Moosbrugger, Obfrau des Vereins Gartenfreunde Reuthe Bezau: „Unser Verein verfolgt das Ziel, die Gartenkultur wieder zu erlernen, beginnend im Schulgarten mit Volksschulkindern, wo vom Frühjahr bis zum Herbst jede Woche gemeinsam gegärtnert wird. Es gibt 40 Beete, zehn Blühstreifen, eine Kräutersonne und das Naschgartenlabyrinth. Die Mittelschule und der Kindergarten sind selbstverständlich auch mit dabei.“ Der Bahnhofsgarten Bezau, der Gemeinschaftsgarten „Gemüse ohne Kilometer“ und der Erdkeller bilden die drei Säulen des Vereins. „Gartenspaß hat mit Genuss zu tun und der Erfolg steigert die mentale Gesundheit – wir schöpfen aus Mutter Erde Energie für Körper, Geist und Seele. Der Garten ist für uns ein Paradies und wir können unverfälschte Lebensmittel frisch auf den Tisch bringen. Unser Erdkeller ist eine Anschaffung auf weitere Generationen hinaus, er ist einfach wunderbar, hier kann das Gemüse und Obst auf natürliche Art ohne Energieaufwand gelagert werden.“



Die Energie- und Klimafrage gehört zu den ganz großen Themen unserer Zeit. Der weltweiten Herausforderung begegnet Vorarlberg als Region, die mit vorbildlichen Initiativen vorangeht und vorzeigt, was mit einer zukunftsorientierten Strategie, die konsequent umgesetzt wird, alles zu bewirken ist. Unser Anspruch in Vorarlberg ist jedenfalls hoch. So ist es unser Ziel, eine gute Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg, nachhaltigem Klimaschutz und sozialer Gesinnung zu halten. Erfreulicherweise wird der ehrgeizige energiepolitische Kurs über alle Parteigrenzen hinweg mitgetragen. Hinzu kommen eine breite Zustimmung und hohe Akzeptanz in Bevölkerung und Wirtschaft dank des ausgeprägten Bewusstseins für den notwendigen Umstieg in eine Energieversorgung, die – wo immer möglich – auf erneuerbare Energie setzt. Es geht um Klimazukunft und darum, die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern und Vorarlberg damit selbstbestimmter in Energiefragen zu machen. Auf soziale Fragestellungen darf bei diesen tiefgreifenden Transformationsprozessen keinesfalls vergessen werden! Die Politik hat dafür Sorge zu tragen, dass diesen Weg alle Menschen mitgehen können. Den Vorarlberger(inne)n danke ich, dass sie sich mit großem Engagement beteiligen.“ Mag. Markus Wallner, Landeshauptmann