Herzmuskelentzündung nach Erkrankung vermeiden

Wer nach einer Erkrankung wieder mit dem Sport beginnt, sollte auf den Körper hören.
Lauterach Dass der Körper nach schweren Erkrankungen wie einer Grippe, Lungenentzündung oder Corona einige Zeit braucht, um wieder auf Höchstleistung zu kommen, ist ganz normal. In manchen Fällen erreichen Betroffene ihre Leistungsfähigkeit, die sie vor der Krankheit hatten, aber auch nach mehreren Wochen nicht. Was es dann zu beachten gilt und wie man eine Herzmuskelentzündung durch zu hohe Belastung verhindert, wissen der Spezialist für Leistungsdiagnostik, Günter Ernst und Kardiologe Markus Riedl.
Im Zweifelsfall abklären lassen
Wer regelmäßig Sport betreibt, sollte sich nach einer Erkrankung eine Pause von etwa zwei bis drei Wochen gönnen und erst dann langsam wieder loslegen. „Wer bemerkt, dass der Körper beim Training auch nach einiger Zeit nicht die Leistung bringt, die man vor der Krankheit hatte, darf dies auf keinen Fall ignoriert und noch mehr trainiert werden. Wer nicht auf die Anzeichen des Körpers hört, riskiert im schlimmsten Fall eine langwierige Herzmuskelentzündung“, erklärt Günter Ernst, den in seiner Praxis in Lochau besonders seit dem Ausbruch von Corona viele verunsicherte Patientinnen und Patienten aufsuchen. Der Experte möchte Betroffenen aus diesem Grund raten, zwar nicht panisch zu sein, aber nach einer Krankheit immer langsam mit dem Training zu beginnen und bei anhaltenden Beschwerden sicherheitshalber einen Kardiologen aufzusuchen. Nach Abklärung der Symptome kann mit Hilfe der Leistungsdiagnostik vorsichtig wieder mit dem Training im optimalen Ausmaß begonnen werden.
Anhaltende Beschwerden
Dass man nach einer Lungenentzündung, einer Corona-Erkrankung oder Grippe zumindest zwei bis drei Wochen pausieren und erst dann wieder langsam mit dem Sport beginnen sollte, rät auch Kardiologe Markus Riedl. „Anhaltende schlechte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, verstärkte Luftnot oder Missempfinden in der Brust, auch in der Ruhephase, sind Symptome, die man besser abklären lassen sollte“, rät der Spezialist und betont, dass keine unnötige Panik ausgelöst werden sollte. Wer beispielsweise eine Corona-Infektion ohne Symptome hat, muss sich auch nicht lange schonen, sondern kann mit dem Sport direkt wieder loslegen.
Bei einer Untersuchung klärt der Kardiologe im ersten Schritt anhand eines Gesprächs, Herzultraschalles, einer Blutabnahme und eines EKG die Symptome ab. Sollten sich die Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung verdichten, kann im Einzelfall noch ein Kardio-MRT durchgeführt werden, um eine Herzmuskelentzündung zu erkennen und anschließend gegebenenfalls zu behandeln.