Wenn die ganze Welt sich dreht

Gesund / 26.10.2012 • 10:47 Uhr
Eine der Hauptursachen für Schwindelanfälle sind Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.  foto: Fotolia
Eine der Hauptursachen für Schwindelanfälle sind Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. foto: Fotolia

Mini Med Studium am Dienstag klärt über die vielen Formen des Schwindels auf.

Wolfurt. Jeder kennt ihn, fast jeder hat ihn schon einmal gehabt – den Schwindel. Schwindel kann jeden immer und überall treffen. Er kann plötzlich oder langsam, zu jeder Tages- und Nachtzeit, im Liegen, Stehen oder Sitzen sowie bei alten, aber auch jungen Menschen auftreten. Schwindel kann anhaltend oder nur vorübergehend vorhanden sein. Der eine Schwindel ist harmlos, der andere gefährlich. Was den Unterschied ausmacht, darüber berichtet ein Ärzteteam des LKH Feldkirch beim Mini Med Studium am Dienstag, 30. Oktober, im Cubus in Wolfurt.

Zwei Gruppen

Schwindel ist schwer zu definieren. „Schwindel ist das, was der Patient als Schwindel bezeichnet“, sagen die Mediziner. Jeder Mensch empfindet Schwindel auf seine eigene Art und Weise. Bei den einen dreht sich alles „wie im Karussell“, die anderen schwanken „wie betrunken“. Den einen wird „schwarz vor Augen“, andere werden „leer im Kopf“.

Man unterscheidet grundsätzlich zwei große Gruppen von Schwindel. Zum einen den sogenannten systematischen Schwindel mit Auftreten eines empfundenen Dreh-, Schwank-, Lift- oder Bewegungsgefühls, zum anderen den unsystematischen Schwindel mit Unwohlsein, „Leere im Kopf“, „Schwarzwerden vor Augen“, allgemeiner Schwäche oder dem Gefühl, den „Boden unter den Füßen zu verlieren“. Oft treten scheinbare Drehbewegungen der Umgebung sowie eine Gangunsicherheit auf. Außerdem klagen Betroffene über Übelkeit, Erbrechen und ein sehr starkes Krankheitsgefühl.

Rasche Abklärung

Die Ursachen sind mannigfaltig. Meistens werden Schwindelbeschwerden durch Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr oder in bestimmten Gleichgewichtszentren im Gehirn ausgelöst. Jeder Patient mit akutem, plötzlich aufgetretenem und in dieser Art erstmaligem Schwindel braucht eine rasche Abklärung. Am besten ist es, sich mit der Rettung ins Krankenhaus bringen zu lassen. Tritt der Schwindel in Kombination mit Herzbeschwerden auf, sollte die Abklärung durch einen Internisten erfolgen. Andernfalls ist die Akutabklärung primär durch einen Neurologen oder einen HNO-Arzt notwendig. Die neurologische Untersuchung ermöglicht bei nahezu allen Schwindelformen eine exakte Diagnose und Therapie. Im Idealfall kann der Arzt dafür sorgen, dass der Schwindel erstens „behoben“ wird und zweitens in Zukunft erst gar nicht mehr auftritt.

Chronischer Schwindel

Eine große Rolle beim Schwindel spielen der Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele ältere Menschen leiden an chronischem Schwindel und Gangunsicherheit. Nicht selten entsteht Schwindel auch ohne organische Ursache, man spricht dann vom psychogenen oder phobischen Schwindel. Die Patienten leiden an Attacken mit Schwankschwindel, vegetativer Symptomatik und starkem Angstgefühl. Häufig liegt eine Panik- oder Angststörung, manchmal auch eine Depression zugrunde.

Mini Med

Die Welt des Schwindels: Harmlos oder gefährlich? Was kann man dagegen tun?

» Referenten: Primar Dr. Wolfgang Elsäßer, HNO-Abteilung LKH Feldkirch; OA Dr. Philipp Werner, Neurologie LKH Feldkirch/Rankweil; OA Dr. Daniel Sturn; Interne Abteilung und Kardiologie LKH Feldkirch

» Termin: Dienstag, 30. Oktober 2012, Cubus Wolfurt

» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

» Eintritt frei