Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Es ist an der Zeit

Gesund / 02.11.2012 • 11:40 Uhr

„Einen schönen Tag noch“, raunte mir der ältere Herr, dem ich regelmäßig beim Laufen an der Bregenzerach begegne, mit einem breiten Lachen im Gesicht zu. Ja, es war ein schöner Tag, dieser vergangene Sonntag. Obwohl oder gerade weil eine Stunde retour kam. Ein Hauch von Winter auf den grünen Wiesen und noch buntbelaubten Bäumen. Eine Landschaft wie gemalt, die Luft wie frisch gewaschen und wieder früher hell am Morgen.

Warum ich das schreibe? Weil es mich verwundert, dass es auch zig Jahre nach Einführung der Sommerzeit immer noch Kritik daran gibt. Obwohl: Sehr inhaltsschwer ist sie ja weiß Gott nicht mehr. Außerdem: Wenn eine einzige Stunde alles durcheinanderbringen soll, dann stellt sich schon die Frage, was all jene tun, die in Zeitzonen fliegen, die weit jenseits von läppischen 60 Minuten liegen und dafür sogar einen tagelangen Jetlag in Kauf nehmen.

Aber vielleicht ist das ja nicht das Gleiche, weil eine Ausnahmesituation wegen Urlaub oder Abenteuer oder so. Und vielleicht vergleiche ich in meiner grenzenlosen Freude an schönen Tagen, seien sie nun um eine Stunde kürzer oder länger, auch Äpfel mit Birnen. Wobei, nur so angemerkt, beides schmeckt.

Trotzdem sollten wir über die Diskussion längst hinweg sein. Es wäre an der Zeit. Es stellt schließlich auch keiner mehr die Semesterferien infrage, die bekanntlich der Ölkrise entstammen. Schlafen wir bei der nächsten Zeitumstellung doch einfach eine Nacht darüber, wie es der Volksmund für vieles empfiehlt. Das hilft immer.

marlies.mohr@vn.vol.at