Unabhängig leben im Alter

Gesund / 17.05.2013 • 10:29 Uhr
Beate Halbeisen organisiert den Info-Tag mit. Foto: vn/hofmeister
Beate Halbeisen organisiert den Info-Tag mit. Foto: vn/hofmeister

Die Pflege unterstützt dieses Ansinnen in verschiedener Art und Weise.

Bregenz. Unabhängig leben im Alter: Wunsch und Wirklichkeit zugleich. Wunsch, weil viele Senioren lange mobil und selbständig bleiben wollen. Wirklichkeit, weil ein frühzeitiges Pflegeberatungsgespräch genau das ermöglichen kann. Im Rahmen eines kostenlosen Hausbesuchs werden von einer diplomierten Pflegefachkraft gemeinsam mit dem älteren Menschen jene Problembereiche ermittelt, wo Unterstützung erforderlich ist, um unabhängig bleiben zu können.

Hohe Rücklaufquote

Die Aktion „75+“ wird von der Hauskrankenpflege organisiert und von der connexia sowie dem Sozialfonds des Landes finanziert. „Die Akzeptanz ist sehr gut“, freut sich Gaby Wirth vom Landesverband der Hauskrankenpflege. Sie kann im zweiten Jahr bereits von einer Rücklaufquote von 15 Prozent berichten. Derzeit beschränkt sich das Projekt auf 27 Städte und Gemeinden im Land. Nahziel ist ein flächendeckender Ausbau.

Ein standardisierter Fragebogen hilft, schleichende Defizite, die sich mit dem Alter einstellen, zu erkennen und Gegenstrategien einzuleiten. „Mit relativ wenig Geld lässt sich viel erreichen“, betont Gaby Wirth den Nutzen. Der im Besonderen darin liegt, dass die Pflegefachkräfte im Bedarfsfall jede Art von Hilfs- angeboten vermitteln. „Das kann bis zur Terminvereinbarung beim Hausarzt gehen“, ergänzt Wirth. In den teilnehmenden Orten werden Senioren ab 75 von der Gemeinde angeschrieben und per Gutschein zur Teilnahme an dieser Aktion eingeladen.

Zu einem ebenfalls wichtigen Aufgabenbereich der Pflege zählt ihre Einbeziehung bei der Pflegegeldeinstufung. Ab Stufe 4 bzw. einem Betreuungsbedarf von monatlich 180 Stunden ist zur medizinischen Diagnose auch die ergänzende Expertise der Pflege gefragt. „Pflegefachkräfte stellen den tatsächlichen Pflegeaufwand ausführlich und wertfrei dar“, erklärt Diplompfleger Mario Bettega. Dass Pflegediagnose und Pflegeplanung zu einem wichtigen Bestandteil der Pflegegeldeinstufung geworden ist, zeigt sich auch daran, dass es bislang nur in 0,5 Prozent der Fälle, die Mario Bettega begutachtete, zu einer Nachfrage kam.

Tipps für die Pflege

Im Zuge der Begutachtung findet aber noch mehr statt. „Wir schauen das häusliche Umfeld an, geben Tipps für die Pflege daheim und zeigen, welche Hilfsmittel bzw. Betreuung sinnvoll wären, um die Situation zu erleichtern“, berichtet der Diplompfleger von weiteren Aufgaben, welche die Pflege für Angehörige und Patienten übernimmt. Auskünfte dazu werden auch beim Informationstag „Pflege hautnah!“ im Rahmen des Pflegekongresses erteilt.

Termin

Pflege hautnah!

Ein Tag für Interessierte, Angehörige und Schüler

» 4. Juni 2013, 9 bis 18 Uhr

» Festspielhaus Bregenz, Foyer

» Eintritt frei