Die Grundversorgung sichern

Die Gesundheitsreform wirft Fragen auf. Das Mini Med Studium macht sie zum Thema.
Wolfurt. Die Zukunft der medizinischen Grundversorgung im niedergelassenen Bereich ist Thema des Mini Med Studiums am kommenden Mittwoch, 10. Dezember, im Cubus in Wolfurt. Experten aus den verschiedensten Bereichen des Gesundheitswesens erläutern im Rahmen einer Podiumsdiskussion ihre Sicht der Dinge und beantworten Fragen des Publikums. Immerhin geht es um nicht weniger, als ein neues System auf die Beine zu stellen, das auch weiterhin den Patienten dienlich sein kann.
Seit Jahrzehnten gibt es in ganz Österreich eine gut funktionierende Rund-um-die-Uhr-Versorgung. Das hat mit zu der bestehenden ausgezeichneten Lebensqualität beigetragen. Hat, denn inzwischen tun sich zunehmend Lücken in dieser Versorgung auf. Lange Wartezeiten im niedergelassenen Bereich und hier vor allem bei den Kassenärzten für Allgemeinmedizin, übervolle Spitäler und Spitalsambulanzen und gestresste Ärzte, die immer weniger Zeit für ihre Patienten haben, sind der Versorgungsqualität abträglich.
Mangelnde Verfügbarkeit
Die Patienten, aber auch die ambulanten Pflegedienste, die Krankenhäuser, die Altersheime und Exekutive beklagen die mangelnde Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der Hausärzte. Dazu kommen berechtigte Sorgen um den allgemeinmedizinischen Nachwuchs. Derzeit sind österreichweit zahlreiche Kassenstellen nicht besetzbar. In Vorarlberg gibt es fünf Stellen, für die sich trotz internationaler Ausschreibung keine jungen Mediziner finden lassen. Tendenz stark steigend. Hier ist ein Gegensteuern dringend notwendig.
Doch wie stellen sich die Verantwortlichen die Erstversorgung in naher und ferner Zukunft vor? Ist mit der Gesundheitsreform tatsächlich das Ende des guten alten Hausarztes gekommen? Läuft das System nur noch in Richtung eines „professionellen“ Gesundheitsmanagements ohne Wartezeiten? Ist alles dann überall immer sofort und unbegrenzt verfügbar? Diese und viele andere Fragen tun sich, besonders in Hinblick auf die Primärversorgung, auf.
Anlaufstellen
Im Rahmen der sogenannten „Primary Health Care“ sollen direkt zugängliche Anlaufstellen, auch als „Best Point of Service“ bezeichnet, für Personen mit gesundheitlichen Problemen geschaffen und damit eine umfassende Grundversorgung sichergestellt werden. Sie sollen außerdem den Versorgungsprozess koordinieren und eine ganzheitliche sowie kontinuierliche Betreuung gewährleisten. Alles in allem wird damit eine Entlastung der überlaufenen Krankenhausambulanzen angestrebt.
Mini Med Studium
» Referenten: Dr. Timo Fischer, Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger, Dr. Peter Girardi, Sozialmedizinische Organisation (SMO), DGKS Lydia Hagspiel, Krankenpflegeverein Bregenz, Dr. Thomas Jungblut, Allgemeinmediziner und Präsident der Vorarlberger Gesellschaft für Allgemeinmedizin, Mag. pharm. Jürgen Rehak, Präsident der Apothekerkammer Vorarlberg, Dr. Harald Schlocker, Allgemeinmediziner und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer
» Termin: Mittwoch, 10. Dezember 2014, Cubus Wolfurt
» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
» Eintritt frei