Unser Träger der Lebenskraft

MedKonkret zeigt auf, was Blut im Körper und in der modernen Medizin leisten kann.
Dornbirn. (VN-mm) Blut ist ein ganz besonderer Saft. Während es in früheren Zeiten als Träger der Lebenskraft, der Seele und als Wundermittel angesehen wurde, stellen Analyse des Blutes und therapeutische Gabe (Transfusion) heute eine wesentliche Säule der modernen Medizin dar. Über 60 Prozent aller medizinischen Diagnosen werden durch Laboranalysen im Blut und in anderen Köperflüssigkeiten gestellt. Im Blut können Krankheiten wie Krebs, Herzschwäche, Herzinfarkte, aber auch Krebserkrankungen und vieles andere untersucht werden. Aber auch der Heilungsverlauf bzw. Therapieerfolg lässt sich im Blut beobachten. Primar Peter Fraunberger, Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) und Leiter der Blutbank im Landeskrankenhaus Feldkirch, erläutert beim MedKonkret-Vortrag am Dienstag, 15. März, ab 19 Uhr im Foyer der Messe Dornbirn, was Blut alles leistet und wie wichtig beispielsweise Blutspender sind. Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung bietet die Firma Neuroth für MedKonkret-Besucher wieder kostenlose Hörtests an.
Eine große Rolle spielen Blutmarker übrigens auch in der Prävention. „Im Rahmen einer Gesundenuntersuchung kann frühzeitig, das heißt vor Ausbruch der Erkrankung, ein Risiko für bestimmte Erkrankungen erkannt werden“, erläutert Peter Fraunberger. Das ermöglicht rechtzeitige Gegenmaßnahmen. Dazu zählen die Messung von Cholesterin, Blutzucker, aber auch bestimmte Tumormarker.
Vielzahl von Aufgaben
Blut hat im Organismus insgesamt eine Vielzahl von Aufgaben. Es transportiert lebenswichtige Stoffe, weiße Blutkörperchen treten als Gesundheitspolizei auf und sind vor allem für die Abwehr von Infektionen zuständig. Rote Blutkörperchen sorgen dafür, dass unter anderem auch das Gehirn mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Allerdings gibt es auch schwere Krankheiten, die durch Blut verursacht werden. Die meisten sind heutzutage jedoch gut behandelbar. Blut besteht aus einem flüssigen Teil, dem Blutplasma und den Blutzellen. Ein Blutmangel führt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und damit zu einer verminderten Energiebereitstellung. Unter Blutarmut (Anämie) versteht man einen Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) oder roten Blutkörperchen (Erythrozyten).
Chronischer Blutmangel ist gekennzeichnet durch zunehmende allgemeine Müdigkeit, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Atemnot und Herzklopfen bei Belastung, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Blässe. Ursachen können Blutbildungsstörungen durch Eisen- oder Vitaminmangel oder auch Veränderungen und Störung der Blutbildung im Knochenmark sein. Auch ein langsam auftretender Blutverlust bei Magengeschwüren oder Darmtumoren kann zum Blutmangel führen. Eine weitere Ursache für Blutmangel ist der vermehrte Abbau der Blutkörperchen in der Milz oder in der Leber. Ebenso schädlich kann zu viel Blut sein. Das kommt zum Beispiel beim Aufenthalt in großen Höhen vor. Hier produziert der Organismus mehr Blut auf Grund der verringerten Sauerstoffkonzentration. Krankhaft ist das Blut bei bestimmten Herzerkrankungen, bei der Eisenspeicherkrankheit und bei einigen Knochenmarkserkrankungen vermehrt. Unbehandelt kann das unter anderem zu Herz- und Gefäßschäden führen.
Hohe Spendenbereitschaft
Zu wenig Blut oder Blutkomponenten können durch Spenderblut ersetzt werden. „In Vorarlberg ist die Blutversorgung auf Grund der hohen Spendebereitschaft der Bevölkerung gesichert“, kann Fraunberger mitteilen. Pro Jahr werden ca. 12.000 Blutkonserven benötigt.
MedKonkret
Lebenselixier Blut, der wertvollste Saft in unserem Körper
» Referent: Primar Univ. Doz. Dr. Peter Fraunberger, Landeskrankenhaus Feldkirch
» Termin: Dienstag, 15. März 2016, Foyer Messe Dornbirn
» Beginn: 19 Uhr, ab 18 Uhr kostenlose Hörtests möglich
» Eintritt frei, Parken im Messeareal kostenlos