Krebs und Lebensqualität

MedKonkret zeigt auf Möglichkeiten des Umgangs mit der Erkrankung auf.
Feldkirch Eine Krebserkrankung stellt für Betroffene eine Zäsur in ihrem Leben dar. Denn sie kann auf vielen Ebenen ihre Auswirkungen haben: Familie, Freunde, das tägliche Leben ändert sich insgesamt. In diesem Zusammenhang kommt der Lebensqualität eine enorme Bedeutung zu. „Lebensqualität ist ein hoch subjektiver Begriff, der nur vom Erkrankten für sich selbst definiert werden kann“, erklärt Primar Holger Rumpold, Leiter der Inneren Medizin II im Landeskrankenhaus Feldkirch. Beim MedKonkret-Vortrag am Dienstag, 16. Jänner 2018, im Panoramasaal des Schwerpunktspitals wird der Onkologe unter anderem darlegen, welche Rolle der Lebensstil für die Gesundheit und Lebensqualität spielt sowie die Bedeutung von Ernährung bei Krebsrisiko und -therapie beleuchten. Im Vorfeld bietet die Firma Neuroth wiederum kostenlose Hörtests an.
Verschiedene Möglichkeiten
Krebserkrankungen sind sehr heterogen: Sie sind heilbar oder nicht heilbar, chronifizierbar oder auch nicht, familiär bedingt oder nicht und wenn nicht, dann vielleicht durch den Lebensstil beeinflusst, oder es ist schlicht Pech, eine solche Erkrankung zu bekommen. „Orientierung in diesen Fragen zu erlangen ist ein wesentlicher erster, vielleicht auch noch ein zweiter, Schritt, um mit der Erkrankung umgehen zu können und sein Leben zu ordnen“, weiß Holger Rumpold. In all diesen Belangen bleibe der Mensch der, der er vor der Erkrankung war. Ausgehend davon sind Möglichkeiten, die Lebensqualität zu erhalten, individuell verschieden. Der Fundus reicht von sportlicher Aktivität bis hin zu gesellschaftlichen Verpflichtungen, die je nach Ressource weiter genützt werden sollten. Sehr oft besteht auch das Bedürfnis, selber aktiv etwas beizutragen. Allerdings sind auch zuweilen Überreaktionen, die in meist teurem Aktionismus münden, zu beobachten. „Hier kritisch zu bleiben ist aus meiner Sicht wesentlich, um nicht neuen Stress zu verursachen und ein Gefühl der Verantwortung für die Behandlung zu übernehmen, das nicht realistisch ist“, merkt der Experte an. Bedürfnissen nachzugeben, die wohltuend sind, von Meditation bis Sport, sei hingegen sehr empfehlenswert. Vor allem für Sport wurden positive Auswirkungen auf Krebs nachgewiesen. Laut Holger Rumpold muss der Betroffene die Regie für die Gestaltung seines Daseins führen, braucht dabei jedoch auch eine kompetente Begleitung und Beratung, um die für ihn bestmögliche Lebensqualität zu erhalten.
Längere Überlebenszeit
Ist eine Krebserkrankung nicht heilbar, so hat sich die Überlebenszeit durch die Errungenschaften der heutigen Onkologie wesentlich verlängert, wodurch auch der Diskussion um die Lebensqualität laut Rumpold stärkere Bedeutung zukommt. Zudem haben moderne Therapien deutlich weniger Nebenwirkungen. Aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen im Rahmen von Selbsthilfegruppen kann den Betroffenen helfen und unterstützend wirken. Für Holger Rumpold gehört zu einer umfassenden Versorgung von Krebspatienten ebenso das Wissen der damit befassten Personen um juristische Probleme wie die Inanspruchnahme von Krankenstand oder Pflegegeld dazu. VN-MM
„Lebensqualität ist ein hoch subjektiver Begriff, der nur vom Erkrankten für sich selbst definiert werden kann.“
MedKonkret
Krebs, Ernährung und Lebensqualität
Referent: Primar Holger Rumpold, Innere Medizin II, LKH Feldkirch
Termin: Dienstag, 16. Jänner 2018, Panoramasaal LKH Feldkirch
Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
Eintritt frei, auch das Parken in der Tiefgarage ist für MedKonkret-Besucher frei