Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Bier und Pommes

Gesund / 09.02.2018 • 08:09 Uhr

Der Mensch, so heißt es ab und an, sei ein Gewohnheitstier. Es steckt wohl sehr viel Wahres in diesem Spruch. Was uns bekannt und vertraut ist, machen wir am liebsten. Ist ja auch eine Art von Geborgenheit, die wir in bestimmten Abläufen spüren. Gleichzeitig, so heißt es ebenfalls ab und an, sei Leben auch Veränderung. Von der Wiege bis zur Bahre an Altem festhalten zu wollen, brächte uns tatsächlich nicht weiter. Die Menschheit würde noch heute auf der Stelle treten. Ob alles, was sie dadurch erreicht hat, für alle gut ist, sei jetzt einmal dahingestellt. Nicht weniges an Veränderungen zwingt uns das Leben auf. Anderes haben wir selbst in der Hand, beispielsweise sich hin und wieder neue Gewohnheiten anzueignen. Am schönsten sind die, die sich einfach so ergeben. Aus heiterem Himmel, aus einem spontanen Bedürfnis heraus.

In der kühleren Jahreszeit sind meine Tochter und ich samt Begleitung öfter einmal in der Kletterhalle zugange, meistens nach Dienstschluss, was oft einen relativ leeren Magen bedingt. Klar, dass sich der nach ein paar intensiven Aufstiegen meldet. Eines Tages war plötzlich die Lust auf frittierte Kartoffelstäbchen da. Also deckten wir uns mit selbigen ein, fuhren zu meiner Tochter und ließen es uns bei Bier und Pommes gutgehen. Mittlerweile wurde daraus eine liebe Gewohnheit, der wir zuweilen ganz gerne und eben einfach so frönen. Ich weiß: Gesund geht anders, aber Ausreißer dürfen sein. Zu viel davon würde außerdem schnell überdrüssig machen. Also, genießen Sie die restlichen Faschingstage. Gefastet werden kann noch lange genug.

Marlies Mohr

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