Gymnastik für das Gehirn

Gesund / 10.04.2020 • 10:22 Uhr
Karin Leitgeber ist nicht nur für kranke Menschen da, sondern auch für jene, die mentale Hilfe und Unterstützung brauchen.bi
Karin Leitgeber ist nicht nur für kranke Menschen da, sondern auch für jene, die mentale Hilfe und Unterstützung brauchen.bi

Karin Leitgeber ist von der Wirkung von „Brain Gym“ vollständig überzeugt.

BLUDENZ Karin Leitgeber ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, außerdem Mentaltrainerin mit dem Spezialgebiet „Brain Gym“. Die Übungen für dieses spezielle Training stammen aus der Kinesiologie und sind leicht in den Alltag integrierbar. „Kinder lernen von Natur aus durch Bewegung. Bewegung bildet einen wesentlichen Bestandteil unseres Lebens und Lernens“, erklärt Leitgeber. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen körperlicher Bewegung und geistiger Funktionsfähigkeit. Stressabbau, bessere Merkfähigkeit und eine schnellere Vernetzung der beiden Gehirnhälften können dadurch bewirkt werden.

Neugier wecken

Brain Gym bedeutet so viel wie Gymnastik fürs Gehirn, das Konzept stammt von Paul Dennison und wurde vor rund dreißig Jahren entwickelt. Gerade jetzt seien diese Übungen besonders wertvoll, ist Leitgeber überzeugt: „Home-Schooling ist eine Herausforderung für Eltern und Kinder. Die Kunst des Unterrichtens besteht darin, die natürliche Neugier der Kinder zu wecken, damit Lernen Spaß bereitet. Durch einfache Tipps und Übungen kann man mit dem Kind den Schlüssel zu erfolgreichem Lernen entdecken.“

Frische Luft und Wasser

Eine Grundvoraussetzung hierfür sei, einen schönen Arbeitsplatz für das Kind einzurichten und fixe Zeiten für das Home-Schooling festzulegen. „Experimente mit unterschiedlichem Lernstoff regen die verschiedenen Sinneskanäle an. Ob dies visuell, auditiv, kommunikativ oder kinästhetisch ist – die Präferenzen liegen bei jedem Kind anders. Wichtig ist, mit praktischen Beispielen theoretische Grundlagen zu untermauern. Auch Rollenspiele können das Lernen sinnvoll unterstützen und Abwechslung bieten. Frische Luft und Wasser trinken bilden ebenfalls wichtige Voraussetzungen. Regelmäßig Pausen sind essenziell“, betont Leitgeber. Die Übungen dienen zudem der Steigerung der Konzentrationsfähigkeit. „Eine Übung ist beispielsweise die ‚liegende Acht‘. Das Kind malt mit dem Daumen vor dem Körper in der Luft eine große liegende Acht und zwar von der Mitte beginnend, links nach oben, dann nach unten, wieder zur Mitte und schließlich rechts nach oben. Durch diese Übung wird ein besseres Leseverständnis erzielt. Auch die Bauchatmung ist sehr wichtig.

Bewährtes Hilfsmittel

Bewusstes Atmen ist ein bewährtes Hilfsmittel, um Kraft zu schöpfen, Energie freizusetzen oder schnell zur Ruhe zu kommen. Durch die Fokussierung auf den eigenen Atem vergisst man seine Sorgen, und man findet die eigene Mitte“, erläutert die Gesundheitsfachfrau.

Hörverständnis

Eine weitere Übung ist die „Denkmütze“. Hierbei werden mit Daumen und Zeigefinger die Ohren sanft nach hinten gezogen, beginnend beim oberen Ohr bis hin zum Ohrläppchen. Diese Übung, drei Mal wiederholt, schult das Hörverständnis. „Es besteht ein Zusammenhang zwischen Verspannungen in der Nackenmuskulatur und fehlender Aufmerksamkeit. Deshalb ist diese Übung auch für Menschen, die vorwiegend sitzend arbeiten, sehr sinnvoll“, führt Leitgeber aus. „Auch Musik hilft gegen Stress und führt zu besserer Konzentration. Mit den Kindern Musik hören und dazu zu tanzen kann sehr entspannend sein.“ Düften wohnt ebenfalls eine besondere Wirkweise inne. „Es ist jedoch wichtig, nur naturreine, zertifizierte Aromaöle zu verwenden“, betont Leitgeber. BI

Zur Person

KARIN LEITGEBER

Geburtstag 22. September 1984

Familie verheiratet, zwei Kinder

Beruf DGKS, dipl. Mentaltrainerin

Hobbys liebt die Natur, Trampolinspringen, Kochen und Essen, Lesen, Zeit mit der Familie verbringen