Empathie und Mut
Empathie, ein Wort das derzeit wieder öfter in Gebrauch ist, meist aber auf den Begriff der Zuwendung zu anderen reduziert wird. Tatsächlich bezeichnet Empathie aber die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Etwas, das im Zuge der Pandemie mehr und mehr verloren gegangen ist. Die einen sind laut. Zu laut. Die anderen sind still. Zu still. Als ob alle in ihrem jeweiligen Zustand festgefroren wären. Vor allem die Stillen, so scheint es, haben resigniert. Wie oft ist zu hören: Ich mag schon gar nicht mehr darüber reden. Es hat doch alles keinen Sinn. Es ist nur ärgerlich. So denke ich auch manchmal. Andererseits bringt uns Beharren noch weniger weiter. Das gilt für beide Seiten. Vielleicht regt das Sprichwort vom Klügeren, der nachgibt, zum Nachdenken an. Nachgeben wäre in diesem Fall nämlich keine Schwäche, sondern Mut, den wir dringend brauchen, um die unschöne und ungesunde Entwicklung hinter uns zu lassen. In diesem Sinne darf ich Ihnen schon jetzt besinnliche Feiertage wünschen verbunden mit der Hoffnung auf ein besseres neues Jahr.