Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Lichtblick

Gesund / 04.11.2022 • 11:42 Uhr

Am Sonntag, dem Tag der Zeitumstellung, zog es mich am späten Nachmittag nochmals hinaus. Mir war sehr nach einer gehörigen Prise frischer Luft und ein bisschen Bewegung. Die Uhr stand auf kurz nach fünf. Für die gut vier Kilometer lange Runde, die ich ins Auge gefasst hatte, müsste die Helligkeit eigentlich noch reichen. Dachte ich zumindest und verzichtete auf irgendwelche Leuchtmittel, die mich, im Fall des Falles, sichtbarer machen würden. Allerdings ging es plötzlich ziemlich und irgendwie überraschend schnell, und die Dunkelheit holte mich Schritt für Schritt ein, umhüllte mich immer mehr. Also huschte ich, wo es ging, im Schein von Straßenlaternen durch die aufkommende Nacht. „Man muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass es früher dunkel wird“, hörte ich irgendwann auf der anderen Seite des Weges einen Mann sagen, der mit seiner Frau offenbar ebenfalls noch auf einen Abendspaziergang ausgerückt war.

Er sprach mir aus dem Herzen und traf mit dieser Feststellung  buchstäblich ins Schwarze. Dabei wäre einem ja bewusst, dass mit der Winterzeit auch das Licht weniger wird. Das bezieht sich nicht nur auf das Äußere, sondern oft sogar auf das Innere. Umso wichtiger ist es jetzt, ein Licht anzuzünden. Bleiben Sie nicht im Schatten. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel. Seien Sie ein Lichtblick. Für sich. Für andere, und das auch im wortwörtlichen Sinne.

Marlies Mohr

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