Neuanfang für Pater Makary in Dornbirn

Nach 23 Jahren in Bludenz hat der Franziskaner in Dornbirn seine erste Messe gefeiert.
Dornbirn Am Donnerstag war ein ganz besonderer Moment für Pater Makary Warmuz. Zum ersten Mal stand der Franziskaner am Altar der Dornbirner Klosterkirche. Der 50-jährige Franziskaner und gebürtige Pole, hat nach 23 Jahren in Bludenz eine neue Aufgabe in Dornbirn übernommen. Ein Wechsel, den er selbst als „Geschenk Gottes“ bezeichnet.

Die Begrüßung fiel herzlich aus. Klostervater Elmar Mayer stellte den Ordensmann der Gemeinde vor und erinnerte an dessen langjähriges Wirken im Bludenzer Kloster. Seit 2002 war Pater Makary dort tätig, zunächst als junger Pater, bald auch als Krankenhausseelsorger im Landeskrankenhaus Bludenz und später über viele Jahre als Guardian, also als Vorsteher des Klosters. Mayer würdigte ihn als „würdigen Nachfolger für Pater Wenzeslaus“ (der kürzlich das Dornbirner Kloster wiederum nach Bludenz verließ) und beschrieb ihn als offenen, humorvollen Ordensmann, dem es wichtig sei, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. „Wir hoffen, dass du dich bei uns wohlfühlst und dich gut einleben kannst“, so Mayer.

Intensive Jahre in Bludenz
Die vergangenen Jahre in Bludenz beschreibt Pater Makary selbst als sehr intensiv. Zeitweise habe er das Kloster fast allein geführt, zusätzlich zu seelsorgerischen Diensten wie Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen. „Das war wie ein Marathon über mehr als zwei Jahrzehnte“, sagt er rückblickend. Besonders die Aufgabe als Krankenhausseelsorger habe ihn gefordert, oft rund um die Uhr auf Abruf. Mit dem runden Geburtstag im Vorjahr sei in ihm der Wunsch nach Veränderung gereift. Auch gesundheitliche Gründe spielten eine Rolle. „Ich habe gespürt, dass ich kürzertreten muss. In Dornbirn finde ich nun geregeltere Abläufe, und das tut mir gut.“

Dass dieser Schritt kein Rückzug, sondern ein neuer Anfang ist, wird schnell klar, wenn man ihn voller Tatendrang sprechen hört. Zwar trägt er nun nicht mehr die Verantwortung als Guardian, doch die Motivation, sich einzubringen, ist nach wie vor groß. Im Kloster Dornbirn, wo nun drei Patres wirken, will er Gottesdienste feiern und den Seelsorgeraum Dornbirn aufgrund des Priestermangels unterstützen. „Es ist mir ein Anliegen, die Menschen weiterhin zu begleiten, in Freude und in schweren Momenten. Nähe, Offenheit und Humor gehören für mich zum Franziskanerleben dazu.“
Bei seinem ersten Gottesdienst machte er gleich deutlich, wie er seinen Glauben lebt – ohne Berührungsängste und mit großer Freude. Den Vergleich mit seinem bisherigen Wirkungsort formuliert er offen: „In Dornbirn ist es so hell, ich habe fast das Gefühl, geblendet zu sein. Dieses Licht hier empfinde ich als sehr wohltuend.“
Verhandlungen laufen
Das Kloster selbst steht seit einiger Zeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Stadt Dornbirn hat das denkmalgeschützte Kapuzinerkloster erworben und damit die Grundlage für eine zukünftige Neunutzung geschaffen. Aktuell ist das Kloster an den Franziskanerorden vermietet. Der Freundeskreis der Franziskaner hat in den vergangenen Jahren bereits rund 1,2 Millionen Euro in Sanierungen investiert. Derzeit laufen Gespräche mit der Stadt über die langfristige Verwendung der Anlage. Für die Patres ist dabei vor allem wichtig, dass ihnen ein eigener Klausurbereich zur Verfügung steht. Dieser wäre im Flügel Richtung Marktstraße geplant. „In den kommenden Wochen sollen die Pläne finalisiert werden“, zeigt sich Klostervater Elmar Mayer zuversichtlich.
Für Pater Makary spielt all das zunächst eine untergeordnete Rolle. Er möchte ankommen, die neue Gemeinschaft kennenlernen und in Ruhe seinen Platz finden. CTH