„Geschickte Hände“

Gesund / 07.04.2023 • 11:38 Uhr
Kinder sollen so früh und so viel wie möglich eigene Erfahrungen mit ihren Fingern und Händen sammeln können. pixabay
Kinder sollen so früh und so viel wie möglich eigene Erfahrungen mit ihren Fingern und Händen sammeln können. pixabay

Die Entwicklung der Feinmotorik beginnt ab dem ersten Lebensmonat.

Feldkirch Feinmotorik ist in unserem täglichen Leben, in jedem Alter, beinahe in allen Situationen erforderlich. Der Begriff Feinmotorik beschreibt gezielte, koordinierte Bewegungen, die sich vor allem in differenzierten Bewegungen der Hand und Finger zeigen. Neben der Feinmotorik ist wichtig, dass sich auch die Grafomotorik im Kindesalter entwickelt. Grafomotorik beschreibt die Fähigkeit, präzise Bewegungen mit den Händen und Fingern auszuführen, die für das Schreiben und Zeichnen wichtig sind. Die Entwicklung der Feinmotorik beginnt ab dem ersten Lebensmonat, macht im ersten Lebensjahr große Fortschritte und entwickelt sich kontinuierlich weiter.

Eine ebenfalls wichtige Komponente der motorischen Entwicklung ist jene der Händigkeit. Kinder beginnen entweder die rechte oder linke Hand für feinmotorische Aufgaben wie Essen mit Löffel/Gabel, Malen, Schneiden mit der Schere, zu bevorzugen. Diese bevorzugte Hand wird als dominante Hand bezeichnet und sagt aus, ob wir Rechts- oder Linkshänder sind.

Gegenseitige Beeinflussung

In der kindlichen Entwicklung beeinflussen sich Grobmotorik, Feinmotorik und Sinneswahrnehmung gegenseitig. Die Grundlage einer gut dosierten Fein- und Grafomotorik ist eine gut koordinierte Körpergeschicklichkeit. Kinder brauchen viele Erfahrungsmöglichkeiten in grob-, fein- und grafomotorischen Bereichen, damit sie sich in diesen Bereichen entwickeln und neue Dinge lernen können. Nur durch Erfahrungen, die sie selber machen, lernen sie ihren Körper besser kennen. Die Feinmotorik kann durch Übung und Training verbessert werden. Es gibt diverse Spiele und Tätigkeiten, die speziell dafür geeignet sind, feinmotorische Fähigkeiten zu fördern.

Tipps für Zuhause

» Lassen Sie Ihr Kind beim Kochen helfen (Obst und Gemüse waschen, schälen, schneiden)

» Kochen und Backen sie gemeinsam (umrühren, schütten, kneten, ausstechen)

» Lassen Sie Ihr Kind Verpackungen selber öffnen

» Lassen Sie Ihr Kind, so gut es kann, sich selber an- und ausziehen

» Lassen Sie Ihr Kind, so gut es kann, Teile der Körperhygiene selber machen (Zähne putzen, Haare kämmen)

» Ihr Kind darf und soll im Haushalt mithelfen (Wäsche mit Wäscheklammern aufhängen, Aufkehren, Staubsaugen)

Basteln und werken Sie!

» Mit Alltagsmaterialen experimentieren (Klorollen, Joghurtbecher, Zeitungspapier, Korken, . . .)

» Lassen Sie Ihr Kind bei handwerklichen Tätigkeiten mithelfen (Schrauben eindrehen, Holz holen, Nägel einschlagen)

» Papier reißen, falten, zerknüllen

» Mit der Schere schneiden

» Spielen Sie auch Kartenspiele, Murmelspiele, Fingerspiele, Fadenspiele, Knete, Steckspiele etc.

Die Grenzen, ab wann Therapiebedarf besteht, verlaufen oft fließend. Sollten Sie Auffälligkeiten bei Ihrem Kind hinsichtlich Fein- und/oder Grafomotorik beobachten, suchen Sie Ihren Kinderarzt des Vertrauens auf. Der Kinderarzt/die Kinderärztin wird bei Bedarf eine Überweisung zur Ergotherapie ausstellen.