12.000 Euro am Konto, trotzdem Steak geklaut

18-jähriger Lehrling musste wegen zwei Straftaten vor Gericht.
Feldkirch Bislang war der Techniklehrling unbescholten und er macht einen höflichen, einsichtigen Eindruck. Er verdient mit 1500 Euro netto pro Monat schon ganz gut und hat auch einiges angespart. Auf seinem Sparkonto befinden sich derzeit 12.000 Euro. Schulden hat er keine.
Welcher Teufel ihn geritten hat, im Februar dieses Jahres in einem Lebensmittelgeschäft ein Steak um 11,30 Euro zu stehlen, ist unklar. Er hat in dem Geschäft ein paar Dinge eingekauft, also auch bezahlt. Das Fleisch wollte er allerdings unbezahlt mitnehmen. Eine Angestellte erwischte ihn, er gab den Diebstahl zu.
Kreditkarte missbraucht
Die zweite Straftat ist ein betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch. Der junge Mann bestellte sich mit fremden Daten einer Kreditkarte im Internet Proteinpulver. Auch dazu ist der Dornbirner geständig.
Vor seiner Verhandlung am Landesgericht Feldkirch besprach der junge Mann die Sache mit einem Anwalt. Der hatte ihm zu einem reuigen, umfassenden Geständnis geraten. Somit übernimmt der Lehrling die Verantwortung für sein Verhalten. Nach seinen Motiven wird gar nicht lange gefragt, sondern dem bislang Unbescholtenen wird, auch aufgrund seines jugendlichen Alters, eine Diversion angeboten. Die nimmt er bereitwillig an.
Einmalige Chance
„Denken Sie immer dran, dass das ein Entgegenkommen des Gerichtes ist“, mahnt ihn Richterin Sabrina Tagwercher. Der Vorteil gegenüber einer Verurteilung ist, dass der 18-Jährige nicht als vorbestraft gilt und damit bei der Jobsuche oder einem Stellenwechsel keine Probleme hat. Zwar sehen Richter und Staatsanwaltschaft, dass es in der Vergangenheit zwei Straftaten gab, im Leumundszeugnis scheint jedoch nichts auf.
Mit einer Geldbuße von 400 Euro plus 50 Euro Pauschalkosten für das Gericht ist die Sache endgültig erledigt. Das Verfahren wird eingestellt, der junge Mann bezahlt den Betrag sofort.