“Mobbing kennt keine Ferien”

Neos Vorarlberg wollen Zuständigkeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft erweitern.
Bregenz, Wien Laut dem Bildungsministerium ist jedes zehnte Kind bzw. jeder zehnte Jugendliche in österreichischen Schulen Opfer von Mobbing – Tendenz steigend. Die Angriffe reichen heute weit über klassische Schulhof-Prügeleien hinaus. Cybermobbing verlagert Konflikte in den digitalen Raum und macht sie dadurch schwerer kontrollierbar. In einer Zeit, in der sich 43 Prozent der österreichischen Jugend laut aktuellen Erhebungen meist oder immer einsam fühlen, verstärkt diese Entwicklung die seelische Belastung junger Menschen erheblich. Mobbing kann zu gravierenden psychischen Beeinträchtigungen und Angststörungen führen, im schlimmsten Fall in Depressionen oder suizidalem Verhalten enden.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
Die Situation in Vorarlberg
Mobbing-Fälle an Vorarlbergs Schulen steigen seit Jahren. Während im Schuljahr 2019/2020 noch 80 Fälle verzeichnet wurden, waren es im Schuljahr 2022/2023 bereits 222 Fälle. Die Mobbing-Koordinationsstelle der Bildungsdirektion wurde 2018/19 eingeführt und bearbeitete in den ersten vier Jahren fast 500 Fälle.
Die Umstrukturierung dieser Koordinationsstelle im Schuljahr 2023/24 sollte deren Arbeit verbessern, hat jedoch Bedenken hinsichtlich Wirksamkeit und Zuständigkeit ausgelöst. Es fehle an Transparenz, stellen die Neos Vorarlberg fest.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
Selbstständiger Antrag
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Vorarlberg hat in ihrem aktuellen Tätigkeitsbericht erneut eine strukturelle Lücke aufgezeigt: Die umstrukturierte Koordinationsstelle ist bei der Bildungsdirektion angesiedelt und damit primär für Fälle im schulischen Kontext zuständig. Mobbing tritt jedoch auch außerhalb der Schule auf – etwa in den Ferien oder verstärkt im digitalen Raum. Daher haben die Neos Vorarlberg einen selbstständigen Antrag eingebracht, um diese Lücke zu schließen und die Mobbingprävention zu stärken. Der Antrag wird in der ersten Landtagssitzung im Oktober diskutiert – und hier soll zukünftig die Zuständigkeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft erweitert werden.
“Mobbing kennt keine Ferien. Jedes Kind hat das Recht auf ein freies, sicheres und gesundes Aufwachsen.”
Fabienne Lackner
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Hilfe und Beratung
Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld in seelischer Not sind: Bitte sprechen Sie darüber. Hilfe zu suchen, ist stark.
- Sozialpsychiatrische Dienste:
- SpDi Bregenz
+43 (0)50 411 690
bregenz@spdi.at
Mo–Fr 09:00–14:00 Uhr - SpDi Bregenzerwald
+43 (0)50 411 686
bregenzerwald@spdi.at - SpDi Dornbirn
+43 (0)50 411 685
dornbirn@spdi.at - SpDi Feldkirch
+43 (0)50 411 680
feldkirch@spdi.at - SpDi Bludenz
+43 (0)50 411 670
bludenz@spdi.at
- Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.
- SUPRO – Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und Prävention: www.supro.at
- Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention: www.suizidpraevention.at