Die richtige Heizung finden

Strom, Gas, Heizöl steigen auf Rekordniveau und brennen den Haushalten ein Loch ins Börserl.
Gas Das Heizen mit Erdgas ist eine komfortable Angelegenheit, weil es im Zuhause warm und behaglich ist, ohne auch nur daran denken zu müssen. Das Gas kommt einfach per Leitung in die Therme, wo es für Wärme sorgt. Der Platzbedarf ist gering und die Abrechnung erfolgt in bequemer Monatszahlung mit überschaubaren Summen. Doch der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat alles verändert. Der Krieg treibt die empfindlichen Rohstoffpreise in die Höhe. Der historische Höchststand ist schon erreicht und die Marke von 200 Euro pro Megawattstunde geknackt. Nicht zu vergessen die CO2-Steuer, die ab Juli 2022 in Österreich eingeführt wird.
Kostenlose Energieberatung
Viele Vorarlberger stellen sich nun die Frage, welche Alternative zur Gasheizung die beste ist? Eine pauschale Antwort gibt es jedoch nicht. Sie hängt von mehreren Faktoren ab, weiß man im Energieinsitut Vorarlberg. Spezifische Energieberatungen gibt es daher kostenlos am Telefon.
Eine wichtige Vorababklärung ist etwa, ob das Gebäude mit einer Flächenheizung (Fußbodenheizung) ausgestattet ist, und die Vorlauftemperatur unter 40 Grad liegt. Dann nämlich sind alle gängigen Systeme denkbar, von der Luft-Wasser-Wärmepumpe bis zur Pelletsheizung.
Wärmepumpe
Wobei die Vorlauftemperatur im Heizsystem unter 40 Grad und eine Flächenheizung für die Wärmepumpe – und da insbesondere die Luftwärmepumpe – Bedingung sind. Nur dann funktioniert sie effizient und günstig im Betrieb. Liegt die Vorlauftemperatur hingegen über 40 Grad wird die Wärmepumpe irgendwann zum Effizienz- und Ökologiealptraum und auch nicht mehr gefördert. Damit reduzieren sich die Möglichkeiten, was ziemlich sicher dann der Fall ist, wenn über Radiatoren geheizt wird. Als Alternative bleibt nur eine Biomasseheizung, also Stückholz oder Pellets, die in Bezug auf die Vorlauftemperatur unkritisch ist. Die aktuelle Vorlauftemperatur sind im Übrigen an der entsprechenden Anzeige an der Gastherme zu finden.
Da aber insbesondere Pellets trotz kompakter Pufferspeicher und platzsparender Gewebetanks deutlich mehr Raum erfordern als die bisherige Gasheizung, ist ein Umstieg auf Pellets aus Platzgründen mitunter nicht möglich. Was hingegen das Geld betrifft, so schlagen sowohl Pellets und Luftwärmepumpe derzeit in der Regel beginnend mit 25.000 Euro, die Förderung bereits abgezogen, zu Buche.
Nahwärme
Nahwärme wird als Alternative immer attraktiver. Sie funktioniert unabhängig vom Gebäudestandard: Es braucht einzig den Anschluss an ein Nahwärmenetz. Viele Netze werden derzeit ausgebaut, außerdem werden in vielen Gemeinden Pläne gewälzt, neue Netze zu errichten oder bestehende zu erweitern. Damit steht einem Ausstieg aus Gas praktisch nichts im Weg, denn Nahwärme ist ökologisch und platzsparend zugleich.
Wussten Sie, dass …
» … der Ersatz einer Öl- oder Gasheizung im Ein- und Zweifamilienhaus gefördert wird?
» … die Förderung beim Ersetzen durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bis zu 7500 Euro beträgt?
» … die Förderung beim Ersetzen durch eine andere Wärmepumpe bzw. eine Holz- oder Pelletsheizung 11.500 Euro beträgt?
» … die Förderungen für einen Anschluss an ein Nahwärmenetz bis zu 13.500 Euro beträgt?