Mit Zement das Klima schützen

HE_Brege / 26.05.2021 • 10:52 Uhr
Beton und Zement sind als Baustoff unersetzlich und weisen zudem eine gute CO2-Bilanz auf. Shutterstock
Beton und Zement sind als Baustoff unersetzlich und weisen zudem eine gute CO2-Bilanz auf. Shutterstock

Zementindustrie ist im internationalen Vergleich Weltspitze und bekennt sich zur Klimaneutralität.

BAUMATERIAL Zement und Beton sind die weltweit am meisten verwendeten Baustoffe – es gibt kein Baumaterial, das in puncto Klimaschutzbilanz engagierter ist. Die Zementproduktion in Österreich ist besonders CO2-effizient, mit 0,54 Tonnen CO2 pro Tonne erzeugtem Zement liegt Österreich weltweit an der Spitze. In Zukunft werden bahnbrechende Technologien ermöglichen, CO2 abzuscheiden und stofflich wiederzuverwerten. Zement und Beton werden dadurch klimaneutral hergestellt werden. Diese weiteren Senkungen der Emissionen prädestinieren Zement und Beton als die klimafitten Baustoffe für den Tief- wie auch für den Hochbau.

Flächenfraß eindämmen

„Nachhaltig Bauen gelingt nur, wenn wir heute Weitblick beweisen und klimafitte Baustoffe verwenden, die Generationen überdauern und die CO2-Emissionsbilanz insgesamt reduzieren, den Flächenfraß eindämmen und den Menschen eine lebenswerte Umwelt garantieren“, sagt Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, VÖZ. Beton ist der alternativlose Klimaschutz-Baustoff: „Unsere ambitionierten Klimaschutzziele zwingen uns zu einer Abkehr von der fossilen Energie; mit dem Baustoff Beton kann dies gelingen, denn Heizen und Kühlen mit Beton funktioniert in Kombination mit Sonnen- und Windenergie völlig CO2-frei“, betont Spaun. Zement verursacht in Österreich rund drei Prozent der CO2-Emissionen – eine geringe Zahl im Vergleich zum Verkehr mit rund 30 Prozent oder der Landwirtschaft mit zehn Prozent. Der intensive Bodenverbrauch zerstört wertvolle Natur, Wiesen und Wälder, die als CO2-Senke dringend für den Klimaschutz gebraucht werden. Weiterhin werden in Österreich rund 13 Hektar täglich verbaut, obwohl die nationale Zielsetzung einen Grenzwert von 2,5 Hektar pro Tag festlegt. Es bedarf einer klaren Bevorzugung der Innenentwicklung und des „Recyclings“ bereits versiegelter Flächen gegenüber der Ausweitung der Siedlungsfläche. In jedem Fall gilt es, die wertvolle Ressource „Boden“ möglichst effizient zu nutzen – „Dichte heißt das Zauberwort“, ist Sebastian Spaun überzeugt.

Hybridbauweise forcieren

Dabei erlebt die Baubranche derzeit einen reglrechten Boom. Der Baustoff Holz ist für viele Anwendungen, insbesondere im Tiefbau, nicht geeignet und nur begrenzt verfügbar. Der „Erste unabhängige Waldbericht für Österreich“ des WWF (2020) warnt vor dem Entwicklungstrend, dem Wald immer mehr Holz zu entnehmen. Auch mit Holz sollte sorgsam umgegangen werden. Dieser Meinung ist auch Jürgen Feix von der Universität Innsbruck – zuständig an der Fakultät für Technische Wissenschaften für den Arbeitsbereich Massivbau und Brückenbau. Er plädiert dafür, Baustoffe bestmöglich einzusetzen und diese gleichzeitig über ihren Lebenszyklus zu betrachten. Eine starke Zukunft sieht Feix in der Hybridbauweise: „Neben der Holzverbundbauweise wird die Vorfertigung an Stellenwert gewinnen.“