Aus Damülser Sorgenkind wurde ein Haubenlokal

HE_Brege / 21.12.2022 • 12:16 Uhr
Stoßen auf die Gault-Millau-Haube und den Saisonstart an: Neven und Natalie im Damülser NEVO. STP

Gault-Millau honorierte das Engagement von Natalie und Neven Krizman mit einer Haube.

Damüls „Damüls hat ein neues, feines Restaurant mit modernem Ambiente für neugierige Genießer – hier verwöhnen Natalie und Neven Krizman mit viel Herzblut ihre Gäste. Was auf den Teller kommt, kann sich sehen lassen. Ein Rindsleberparfait mit Brioche, Haselnuss, Birne, Quitte und Heidelbeeren vom Feinsten, etwas rustikaler, aber sehr geschmackvoll das ,Nevo-Carpaccio“. Über Pasta mit Jakobsmuscheln freut sich der Gaumen, beim etwas exotischen Tikka Masala ist noch Luft nach oben. Ausgezeichnete, flaumige Topfenknödel mit Marillenragout überzeugen als Dessert“, loben die Tester des Gault-Millau das neue Haubenlokal im Damülser Zentrum.

Neues Kapitel aufgeschlagen

Damit haben die beiden engagierten Pächter des Lokals im Damülser Mehrzweckgebäude ein neues Kapitel aufgeschlagen – sogar ein Jahr früher als erhofft, wie Natalie Krizman stolz anmerkt, denn ihr Start war im Mai 2021 alles andere als einfach. Corona erschwerte den Neuanfang in einem Gastronomiebetrieb, der sich seit der Eröffnung im Dezember 2015 nicht nach Wunsch der Gemeinde entwickelt hat. Nach einem vielversprechenden Start kam es nach kurzer Zeit zu einem Pächterwechsel. Auch der zweite Anlauf war nicht von längerfristigem Erfolg gekrönt, bald musste die Gemeinde als Besitzer des Lokals das ursprüngliche Café-Restaurant wieder neu ausschreiben. Der damals schwierigen Situation zum Trotz haben die beiden Gastrofachleute – Neven als Koch, Natalie im Service – den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und überzeugten mit einem neuen Konzept. Natalie hat die HLW Rankweil abgeschlossen und neben der touristischen auch eine Ausbildung als Heilmasseurin absolviert und war als solche im Golf Resort Rankweil tätig. In Salzburg bildete sie sich beim Sommelierkurs weiter. Neven stammt aus Kroatien, hat Koch gelernt und war u. a. auf Faschina, zwei Jahre im Lauteracher Guth und zuletzt im Rosengarten im Tiroler Kirchberg tätig. Die beiden sind auf gutem Weg, aus einem Sorgenkind der Gemeinde einen Fixstern für Gourmets im gastronomischen Angebot von Damüls zu machen. Nicht mehr als Café-Restaurant, sondern – und darauf legt Koch Neven großen Wert – es soll ganz bewusst zu einem echten Feinschmeckerlokal entwickelt werden. Von diesem Konzept ließen sich die beiden auch durch Lockdowns nicht abbringen.

Schon früher als erhofft

Die Haube von Gault-Millau als Qualitätsbestätigung war dabei das erklärte Ziel, auf das hingearbeitet wurde. „Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen wollten wir 2023 so weit sein – dass es jetzt schon ein Jahr früher erreicht wurde, ist umso schöner“, freut sich Natalie. Mit verschmitztem Lächeln merkt sie an, dass es ein turbulentes Jahr war, denn es gab nicht nur eine Haube im Gault-Millau, sie kam auch unter die Haube, denn die beiden haben heuer geheiratet. Mit rund 40 Sitzplätzen hat das neue Haubenlokal eine Größe, die weitgehend zu zweit betrieben werden kann. „Qualität und Handwerkskunst zaubern Gerichte auf den Teller, die uns selbst am besten schmecken“, bewerben die beiden, die einander „am Arbeitsplatz“ kennengelernt haben, ihr Angebot.

Alles auch Take-away

Die Einladung, das neue Angebot zu testen gilt nicht nur für Gäste im Lokal – im ersten Stock des Mehrzweckgebäudes mitten im Zentrum –,
sondern auch für Take-away, denn alle Gerichte auf der Speisekarte gibt es auch zum Mitnehmen. STP