Advent und Weihnachten in Corona-Zeiten

Die Pandemie ist auch die Chance, Weihnachten einmal anders zu erleben.
FESTIVITÄTEN Wegen der Corona-Pandemie werden viele heuer vernünftigerweise auf große Familienzusammenkünfte zu Weihnachten verzichten. Auch die beliebte Vorweihnachtszeit steht heuer ganz im Zeichen der Pandemie. Statt Weihnachtsmärkte besuchen, heißt es, Abstand halten und Maske tragen. Gerade für Kinder kann der Frust groß sein, wenn geliebte Traditionen ausfallen oder die Großeltern an den Feiertagen nicht kommen. Kann man sich also heuer gar nicht auf das große Fest freuen? Doch. Auch wenn es heuer anders ist, liegt genau darin auch die Chance, das Ganze auch von der positiven Seite zu betrachten.
Ruhe, Raum und Zeit
Schließlich sind die Erwartungen für ein perfekt organisiertes Fest in diesem Jahr bei Weitem nicht so hoch. Besuche, Termine, Weihnachtsfeiern etc. fallen weg. Das schafft Raum, Ruhe und Zeit, sich auf das zu konzentrieren, was Weihnachten eigentlich sein soll: ein besinnliches Fest. Doch wie kann das in einer Zeit, in der wir eine 24-Stunden-Bespaßung gewohnt sind, gelingen? Die deutsche Psychotherapeutin Melanie Gräßer rät, dass Eltern und Kinder gemeinsam zusammentragen sollen, wie Weihnachten werden soll. Auf diese Weise kann man sich von dem Fest, wie man es vorher kannte, verabschieden und sich neuen Dingen öffnen.
Beispielsweise indem man seinen Liebsten, Karten oder Briefe schreibt. Damit schafft man sich auch eine bleibende Erinnerung an eine außergewöhnliche Zeit. Umso schöner wird es, wenn Oma und Opa vorab noch ein paar Zeilen geschrieben haben, die dann am Tisch vorgelesen werden. Gerade für Kinder kann es tröstend sein, eine Art Stellvertreter für die fehlenden Verwandten an der Weihnachtstafel zu platzieren. Wenn die Großeltern nicht kommen können, kann man stellvertretend für sie ein Foto oder Kuscheltiere auf dem Tisch aufstellen, sodass sie doch irgendwie dabei sind.

Tipps für die Adventzeit
Besinnung Dieses Jahr kann es endlich eine wirklich entspannte Adventzeit ganz ohne Verpflichtungen werden. Nehmen Sie sich genügend Zeit für Ihre Weihnachtsvorbereitungen und genießen Sie den wahren Sinn des Advents: Ruhe, Besinnlichkeit und Versöhnung.
Weihnachtslieder Forscher belegen, dass das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern in unserem Körper verstärkt das Hormon Oxytocin ausschüttet, das uns beruhigt, glücklich macht und das Immunsystem stärkt. Singen Sie mit Ihren Freunden und Ihrer Familie über Zoom oder andere Kanäle. Nützen Sie dazu moderne Apps auf dem Handy, mit denen man auch sogar live gemeinsam Singen und Musizieren kann.
Weihnachtsdüfte Düfte sorgen für positives und entspanntes Denken. Auf Düfte reagiert niemand neutral, die Bewertung ist anerzogen und wird durch persönliche Erfahrungen geprägt. Düfte haben den direkten Draht zu unserer Gefühlswelt. Sie wirken im menschlichen Gehirn ohne Umwege auf das limbische System, den Ort der Gefühle, Instinkte und unbewussten Wahrnehmungen.
Digitale Kanäle nützen Veranstaltungen bringen Menschen zusammen und stärken uns, denn ohne Kommunikation ist der Mensch nicht lebensfähig. Jetzt ist es wichtig, diese Geselligkeit weiter zu betreiben, allerdings auf einem digitalen Weg. Telefon, E-Mail, SMS, WhatsApp und vor allem Videotelefonie helfen uns jetzt, weiterhin mit unseren Freunden und mit der Familie engen Kontakt zu halten.
Selbstgespräche Wissenschaftler haben ermittelt, dass Selbstgespräche die eigene Gelassenheit und innere Ruhe enorm steigern können und zudem kreative und entspannende Gedanken erzeugen. Spitzensportler nützen diese Technik sehr erfolgreich. Erzählen Sie sich einfach selbst jeden Tag, was Sie beruhigt, was Ihnen gefällt und was für Sie Ruhe bedeutet.
Der Genusseffekt Gerade die kleinen Genussmomente können uns jetzt nachweislich helfen, mit den nächsten Wochen besser umzugehen. Forscher haben entdeckt, dass beim Genießen unser Zeitgefühl an Bedeutung verliert und wir noch besser entspannen können.