Dornbirn möchte Vorbild sein

HE_Dornb / 21.07.2021 • 16:16 Uhr
Der „Bee-Deal“ für das Wohl von bestäubenden Insekten gehört zu den Umweltprojekten der Stadt Dornbirn.Stadt
Der „Bee-Deal“ für das Wohl von bestäubenden Insekten gehört zu den Umweltprojekten der Stadt Dornbirn.Stadt

Stadt weitet Engagement für Umwelt- und Klimaschutz aus.

Energie und Umwelt Bienen leisten unersetzliche Arbeit, sie bestäuben unsere Kultur- und Wildpflanzen und sorgen für intakte Ökosysteme. Doch die intensive Nutzung von Naturräumen und die zunehmende Versiegelung in den Siedlungsgebieten machen den Bienen und anderen blütenbesuchenden Insekten zu schaffen. Mit dem „Bee-Deal“ möchte die Stadt Dornbirn den Bienen etwas zurückgeben. Dieser ist eingebettet in das Interreg (EU) finanzierte Projekt „Bürger – Bienen – Biodiversität: Engagement mit Mehrwert“, neben Dornbirn fungieren die deutschen Städte Singen und Moss als Bee Deal Städte.

Jeder kann was tun

Gemeinsam in der Stadt Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und andere blütenbesuchende Insekten schaffen, das ist das Ziel des Bee-Deals für Dornbirn. „Jede und jeder kann Nektarangebote oder Unterschlupfmöglichkeiten anbieten, im Garten, auf dem Balkon oder auf Flachdächern. Mit dieser Initiative wollen wir die Biodiversität in Dornbirn stärken“, betont Umweltstadträtin Juliane Alton. Auch im öffentlichen Raum hat die Stadt Dornbirn in den vergangenen Jahren mehrere insektenfreundliche Flächen geschaffen. Die Stadtgärtner begrünen Verkehrsinseln und sorgen für Blühflächen in den Parkanlagen. Mehrere Flachdächer auf öffentlichen Gebäuden wurden begrünt – beispielsweise beim Gemeinschaftsgarten Niederbahn oder auf dem Kulturhaus. Auf den Friedhöfen wurden Blühflächen und Plätze für Insekten geschaffen und mit der Ausgabe von Samenpaketen für die Blumenwiese auch die Dornbirner motiviert, im Garten Blumen blühen zu lassen.

Erneuerbare Energien

Der Bee-Deal ist nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen die Stadt Dornbirn versucht, die im Energie- und Umweltprogramm definierten Ziele zu erfüllen. 79 Maßnahmen und Maßnahmenbündel sollen heuer umgesetzt werden. Ein Fokus liegt dabei auf der Nutzung erneuerbarer Energien. Bereits jetzt werden mehr als 85 Prozent des Energiebedarfs der städtischen Gebäude und Anlagen aus erneuerbaren Energiequellen bezogen. Bis zum Jahr 2030 sollen es zwischen 90 und 100 Prozent sein. Neben den städtischen Solaranlagen, eigenen Kleinkraftwerken sowie dem von der VKW gelieferten Ökostrom setzt die Stadt dabei auf Biogas und das laufend weiter ausgebaute Fernwärmenetz. Gleichzeitig werden im Bereich der Energieeffizienz Maßnahmen umgesetzt.

Diese zeigen Wirkung: Wies die städtische Energiebilanz im Jahr 2005 noch einen Anteil an erneuerbarer Energie von 50 Prozent aus, wurde dieser in den vergangenen Jahren um 35 Prozent gesteigert.

In Zukunft soll die Klimabilanz der Stadt Dornbirn langfristig noch verbessert und somit ein wichtiges Ziel im Dornbirner Energie- und Umweltprogramm erreicht werden. Die größten Verbesserungspotenziale liegen bei Großverbrauchern wie dem Krankenhaus, der Kläranlage, aber auch beim Stadtbad oder bei der Straßenbeleuchtung. Hier werden derzeit umfassende Analysen erarbeitet, aus denen Maßnahmen abgeleitet werden können. Diese sollen in den kommenden Jahren entwickelt und umgesetzt werden. Auch die verstärkte und effiziente Nutzung der Abwärme wird zu dem Ziel, bis zum Jahr 2030 nahezu ausschließlich erneuerbare Energie einsetzen zu können, beitragen.

Die Stadt setzt auf Biogas und ein weitläufiges Fernwärmenetz.
Die Stadt setzt auf Biogas und ein weitläufiges Fernwärmenetz.