Ortszentrum in der Warteschleife

Vorbereitungen laufen weiter; aktuell andere Projekte im Fokus.
Zentrum Das Altacher „Zentrum“ präsentiert sich derzeit noch wenig urban. Zwar gibt es Einkaufsgelegenheiten, das Sozialzentrum, Lebensmittelhändler, zwei Banken, Handwerk, das KOM und natürlich das Kirchenzentrum mit angrenzendem Gemeindeamt und Volksschule. Optisch prägend ist aber durchgehend die Ach- bzw. Schweizerstraße. Die direkte Verbindung durch Altach ist zwar primär keine Transitstrecke, sondern dient vielmehr dem Ziel- und Quellverkehr, sie durchschneidet den Ortskern aber sichtlich. Deswegen laufen bereits seit Jahren die Planungen, um genau diesen Verkehr zu entschleunigen und der Gemeinde ein wirkliches Dorfzentrum zu verleihen. In letzter Zeit ist es in dieser Thematik deutlich ruhiger geworden, andere Investitionen sind in den Vordergrund getreten, allerdings nur vordergründig, wie Bürgermeister Markus Giesinger bestätigt: „Die Gespräche laufen derzeit mehr im Hintergrund, es geht etwa um notwendige Grundstückstäusche. Wir benötigen noch etwas Zeit, auch das Budget ist durch die anderen Projekte derzeit ausgeschöpft.“ Sehr wohl habe man aber bereits einiges an nötigen Vorarbeiten erledigt, auf deren Grundlagen die weiteren Planungen basieren, so Giesinger.
Neues Gemeindeamt
Konkret soll sich inmitten von Altach baulich doch so einiges ändern. Neben der Verkehrsberuhigung, hier strebt man eine Begegnungszone im Bereich Kirche bis Sparkassenblock an, soll auch an der Stelle des ehemaligen Jochum-Areals und der Raiffeisenbank (plus möglicher weiterer Grundstücke) ein neues Gemeindeamt und Kompetenzzentrum entstehen. Damit könnte das Gemeindeamt aus seinem 60 (!) Jahre alten Provisorium, den ehemaligen Turnräumen der Volksschule, ausziehen und sich dann als modernes Bürgerservice präsentieren. Planungsworkshop und Mitarbeiterklausur haben bereits ein mögliches Raumprogramm entstehen lassen.
Weiter entscheidend mit an Bord ist auch die ehemalige Raiffeisenbank Altach, die mittlerweile mit der Raiffeisenbank Montfort verschmolzen ist. Die Bank plant weiterhin den Betrieb einer Filiale und könnte deshalb beim Gemeindezentrum auch als Geldgeber und Mitfinanzier auftreten.
Darüber hinaus sollen eine hochwertige Gastronomie, die Gemeindeärzte, die Bibliothek, die Polizei und andere Kompetenzträger wie etwa Rechtsanwalt oder Steuerberater untergebracht werden. Das Sozialzentrum und dessen Bewohner sollen mehr eingebunden werden, hier könnte etwa der Haupteingang des Gebäudes die Seiten tauschen. Dazu laufen mit den verschiedenen Interessenten weiterhin Gespräche über die jeweiligen Anforderungen. Die Nahversorgung im direkten Umfeld wird auch mit eingebunden werden.
Platz für Veranstaltungen
Eingebettet werden soll das neue Gemeindezentrum in einen Platz mit parkähnlicher Anlage, der genaue Umfang hängt noch von den umsetzbaren Grundstücksankäufen ab. Auf jeden Fall wünscht man sich in der Gemeindestube eine vielfältige Nutzung des Platzes, seien es etwa ein regelmäßiger Marktbetrieb mit regionalen Erzeugern, Feste, Feiern, Konzerte oder aber regulär unter der Woche eine Möglichkeit zur Entschleunigung vom Alltagsstress.
Unterirdisch angedacht ist dazu auch eine großzügig angelegte Tiefgarage, eventuell mit Verbindung zu der bestehenden beim KOM. Auf jeden Fall soll der Individualverkehr zukünftig nicht mehr das Bild des
Altacher Zentrums prägen.
Kein konkreter Zeitplan
Einem konkreten Zeitplan zur Umsetzung dieses Leuchtturmprojekts, welches das Bild der Gemeinde maßgeblich verändern wird, will man sich laut Bürgermeister Giesinger nicht unterwerfen, die nötige Zeit soll investiert werden, um auch der Bevölkerung eine breite Beteiligung zu ermöglichen. Anzunehmen ist aber, dass nach Abschluss der diversen anstehenden beziehungsweise in Umsetzung befindlichen Großprojekte der Weg für ein Zentrum für Altach, das seinen Namen auch verdient hat, geebnet sein wird. CEG
„Die Gespräche laufen derzeit mehr im Hintergrund.“