Ohne Letze-Schleichweg Stau bis zur Grenze

Heimat / 18.06.2023 • 06:00 Uhr
Kinder auf der Letze protestieren für mehr Fußgängersicherheit in ihren Wohngebieten. <span class="copyright">VN-HE</span>
Kinder auf der Letze protestieren für mehr Fußgängersicherheit in ihren Wohngebieten. VN-HE

Letze-Anrainer blockierten die Stadtumfahrung über ihre Wohngebiete und fordern eine Lösung für mehr Verkehrssicherheit.

FELDKIRCH Die Letze bleibt ein verkehrstechnischer Hotspot Feldkirchs. Anrainer blockierten bei einer Demonstration eine Kreuzung in ihrem Ortsteil, um das Problem des Schleichverkehrs über ihre Wohngebiete publik zu machen. Dem Pendelverkehr blieb nur der Weg durch die Stadt, und so entstand ein Rückstau bis zur Grenze Liechtensteins und sogar darüber hinaus.

Das „Letzefest“ an der Querung Gallmist-/Letzestraße hatten die Anrainer angemeldet und am Mittwoch umgesetzt. Von 16 bis 18 Uhr, der Hauptberufsverkehrszeit, kam kein einziges Auto mehr über die Letze durch. Dank der Stadtpolizei, die nach dem Ende der Blockade den Verkehr regelte, konnte die Veranstaltung sicher und dennoch wirksam durchgeführt werden.

Nur den Bus durchgelassen

Lediglich der Stadtbus wurde regelmäßig an der Blockade vorbeigelassen. Durch den Pendelverkehr über die Letze entstehen immer wieder gefährliche Situationen für Fußgänger und Fahrradfahrer und Familien mit Kinderwagen auf den einspurigen Straßen. Nicht nur Berufspendler, sondern auch viele Reisende, die von Liechtenstein in den Walgau fahren, nutzen den Schleichweg über die Letze, da der Weg in Navigationssystemen als kürzester Weg angegeben wird.

Nach dem Ende der Blockade zogen Blechlawinen an den Protestierenden vorbei.
Nach dem Ende der Blockade zogen Blechlawinen an den Protestierenden vorbei.

Angst vor Verkehrsmassen

Zwar wird der Stadttunnel auf der Letze vielfach befürwortet. Die Anrainer wollen aber nicht noch viele Jahre warten, bis dieser fertiggestellt wird. Auch die für 2025 geplante Sperrung der Montfortbrücke im Zuge der Kapfschluchterweiterung bereitet Anwohnern auf der Letze sorgen, da dann der Schleichverkehr durch ihre Wohngebiete noch vor Stadttunnel-Fertigstellung noch weiter zunehme. Daher werden unmittelbar verkehrsberuhigende Maßnahmen und ein Überfahrverbot zur Pendelzeit von 16 bis 19 Uhr gefordert.

Bis 18 Uhr wurde der Schleichweg über die Letze an der Ampel in Tisis blockiert. <span class="copyright">VN-HE</span>
Bis 18 Uhr wurde der Schleichweg über die Letze an der Ampel in Tisis blockiert. VN-HE

Erste Schritte in Gang gesetzt

Nach wiederholtem Protest der Anwohner wurden in den vergangenen Jahren schon erste Schritte zur Verkehrsberuhigung gesetzt. Dazu zählt die „Letze-Ampel“, die auf Rot schaltet, wenn der Stadtbus unterwegs ist, sowie einzelne weitere Maßnahmen. Allerdings sind viele Bewohner mit der Letze-Ampel nicht zufrieden, die den Schleichverkehr über die Letze nicht verhindere, sondern nur zu Kolonnenverkehr führe. Auf der Frastanzer Seite wurden diesen Monat zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen. Dazu zählen durchgängig Tempo 30 und die „Rechts vor Links“ Regelung in der gesamten Parzelle. Davon ist auch der Schleichverkehr über die Letze betroffen, was die Durchfahrt für Pendler in der Berufsverkehrszeit erschwert.

Durch die Blockade des Letze-Schleichwegs staute sich der Verkehr bis zur Grenze Liechtensteins.
Durch die Blockade des Letze-Schleichwegs staute sich der Verkehr bis zur Grenze Liechtensteins.

Umfrage: Was tun gegen den Letze-Schleichverkehr?

Günter König (42), Letze
Günter König (42), Letze

„Viele Autofahrer fahren einfach nach Gefühl und halten die vorgeschriebene Geschwindigkeit nicht ein. Es sollten mehr Maßnahmen für die Verkehrssicherheit der Fußgänger auf der Letze ergriffen werden.“
Günter König (42), Tisis

Gregor Meier (39), Tisis
Gregor Meier (39), Tisis

„Es gäbe viele Möglichkeiten, die Verkehrssicherheit auf der Letze zu erhöhen, aber die Stadt ist zu mutlos. Das Fahrverbot über die Letze wäre grundsätzlich möglich. Wenn die Straßensperre um den Leonhardsplatz aufgehoben werden würde, könnte mehr Verkehr durch die Stadt rollen. Der politische Wille fehlt.“

Gregor Meier (39), Tisis

Manuela Zech (54)
Manuela Zech (54)

„Die Letze-Ampel hat ihren Zweck verfehlt, oft kämpft der Bus dennoch gegen anrollende Kolonnen. Grenzgänger sollten über Wege zur Verkehrsreduzierung wie Fahrgemeinschaften nachdenken. Es gibt auch viel Urlaubsverkehr über unsere Wohngebiete, weil die Navigation die Autofahrer immer über die Letze lotst. Viele Autofahrer reagieren dann gereizt, wenn sie die Situation auf den einspurigen Straßen selbst überfordert.“

Manuela Zech (54), Fellengatter