Freschen-Haus erhielt das Umweltgütesiegel

Heimat / 29.10.2023 • 16:38 Uhr
Das Freschen-Haus wurde mit dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins ausgezeichnet. <span class="copyright">Alpenverein(2)</span>
Das Freschen-Haus wurde mit dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins ausgezeichnet. Alpenverein(2)

Alpenvereinshütte auf 1.846 m unterhalb des Hohen Freschen für seinen nachhaltigen, klimafreundlichen Betrieb geehrt.

LATERNS Seit über 25 Jahren zeichnen die Alpenvereine Alpenvereinshütten mit ihrem strengen Umweltgütesiegel aus, welche die Idee eines nachhaltigen, klimafreundlichen Betriebs leben. Heuer hat der Österreichische Alpenverein dabei auch das Freschen-Haus vor den Vorhang geholt: Die Alpenvereinshütte im Bregenzerwaldgebirge unterhalb des Hohen Freschen wurde auf der Jahreshauptversammlung 2023 für sein herausragendes ökologisches Engagement mit dem Umweltgütesiegel geehrt.

Das Freschen-Haus verfügt über eine neue 19 kW-Photovoltaikanlage zur Energieversorgung.
Das Freschen-Haus verfügt über eine neue 19 kW-Photovoltaikanlage zur Energieversorgung.

Der Österreichische Alpenverein ist mit seinen Schutzhütten einer der größten Beherberger im Alpenraum. Im Sinne des Umweltschutzes will er seine Hütten zu vorbildlichen Betrieben weiterentwickeln. Das Ziel: Den Klima-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. In weitgehend unerschlossenen Gebieten gelegen, ist der Gedanke „Vermeidung und Reduktion“ von der Planung bis zum Erhalt der Schutzhütten seit jeher ein ständiger, nicht weg zu denkender Begleiter. „Aus ökologischer Sicht sind unsere Hütten vorbildlich. Das ergibt sich schon aus den erschwerten Bedingungen am Berg“, sagt Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins.

Anreiz und Vorbildwirkung

Seit 1996 ist die Verleihung des Umweltgütesiegels ein Anreiz, der Sektionen und Hüttenpächter motiviert, ihren Hüttenbetrieb umweltgerecht und energieeffizient zu gestalten, da das Siegel erst nach umfassender Prüfung vergeben wird. Um das Siegel zu erhalten, sind Faktoren wie Energieeffizienz und -versorgung, Abwasserbehandlung, Abfallvermeidung und -entsorgung oder auch eine sauber gehaltene Hüttenumgebung ausschlaggebend. „Intelligent geführte Alpenvereinshütten können eine Vorbildwirkung für alle haben“, sagt Doris Hallama, Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins.

Mit großer Freude wurde das Umweltgütesiegel für das Freschen-Haus entgegengenommen. <span class="copyright">Alpenverein/Neuner-Knabl</span>
Mit großer Freude wurde das Umweltgütesiegel für das Freschen-Haus entgegengenommen. Alpenverein/Neuner-Knabl

Freschen-Haus vorbildlich

Das Freschen-Haus, auf 1.846 m aussichtsreich über dem Rheintal gelegen, hat die Jury überzeugt. Seit 2023 bewirtschaftet Katrin Schmid mit ihrem Team das Freschen-Haus und legt dabei besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. Gerade das Speise- und Getränkeangebot umfasst eine Vielzahl regionaler Produkte, wodurch das Freschen-Haus Teil der Initiative „So schmecken die Berge“ ist. Mit den Almen des Laternsertals wird ein gutes Verhältnis gepflegt, sodass die Gäste die frischen Produkte auf der Speisekarte des Freschen-Hauses finden. Die Hütte bietet in der Sommersaison von Anfang Juni bis Anfang Oktober knapp 50 Schlafplätze in kleineren Zimmereinheiten.

„Intelligent geführte Alpenvereinshütten können eine Vorbildwirkung für alle haben“, unterstrich Doris Hallama, Vizepräsidentin Österreichischer Alpenverein. <span class="copyright">Alpenverein/Freudenthaler (2)</span>
„Intelligent geführte Alpenvereinshütten können eine Vorbildwirkung für alle haben“, unterstrich Doris Hallama, Vizepräsidentin Österreichischer Alpenverein. Alpenverein/Freudenthaler (2)

Um die Abfallmengen zu reduzieren, wird in der Küche auf die ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln geachtet und auf die Verwendung von abgepackten Produkten so gut wie möglich verzichtet. Auch Servietten sind auf den Tischen nicht zu finden. Aufgrund der Vielzahl an Tourenmöglichkeiten begrüßt die Pächterin Wandernde jeden Alters und jeder Fitnessstufe in ihrer Stube oder auf der Panorama-Terrasse, sogar Yoga-Programme werden angeboten. Auch Schulklassen sind regelmäßig zu Gast im Freschen-Haus. Der kleine Alpengarten des Bergfreundevereins Laterns neben der Hütte bringt den Gästen die Botanik der Region näher.

„Aus ökologischer Sicht sind unsere Hütten vorbildlich. Das ergibt sich schon aus den erschwerten Bedingungen am Berg“, sagt Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins.
„Aus ökologischer Sicht sind unsere Hütten vorbildlich. Das ergibt sich schon aus den erschwerten Bedingungen am Berg“, sagt Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins.

Die Energieversorgung erfolgt über eine neue 19 kW-Photovoltaikanlage auf dem Dach und an der Fassade, seit 2019 gibt es ein Rapsöl-Blockheizkraftwerk zur zusätzlichen Beheizung der Hütte. Eine Quelle unterhalb der Hütte sichert die Wasserversorgung. Dennoch ist das Wasser knapp, sodass notwendige Maßnahmen, wie der Einsatz von Duschmarken und die Information der Gäste, eingesetzt werden.