Ein heimatgeschichtliches Juwel in Warth

In der “Stuba” verbindet sich in einem altem Walserhaus ein Museum mit einem regionalem Spezialitätenshop.
Warth Für die Aufarbeitung der Dorfgeschichte hat die Gemeinde Warth ein interessantes Format entwickelt und verbindet die Präsentation von Wissenswertem aus vergangenen Jahrhunderten mit einem speziellen Shop: Nun gibt es die Möglichkeit, vielfältige Informationen über die rund 700-jährige Geschichte der Walsersiedlung zu erhalten und gleichzeitig ausgewählte Spezialitäten aus der Region als Souvenirs mit nach Hause zu nehmen. Die Kombination ist in einem denkmalgeschützten Haus untergebracht, dessen Alter von Experten auf knapp 400 Jahre geschätzt wird.

Neue Wege eingeschlagen
Wissenswertes und Interessantes zu zeigen, ist in Warth nicht neu. Denn als 2011 die Volksschule geschlossen wurde, machte man aus der Not eine Tugend und nutzte das Schulhaus als Museum, das alljährlich unterschiedliche Themen präsentierte.

Es begann 2014 mit dem Thema „Geheimnis der weißen Kunst – Skigeschichten aus Warth“. Dabei spielte vor allem der legendäre Pfarrer Johann Müller eine zentrale Rolle, denn er hat den Skilauf an den Arlberg gebracht, als er sich in den 1890er-Jahren aus Skandinavien ein Paar Ski schicken ließ und nachts am „Pfarrersbühel“ hinter dem Pfarrhaus übte.

„Vom alten Leben der Birger – Warther Dorfgeschichten“ folgte ein Jahr später – hier stand ein besonderes Exponat im Fokus: ein Kassabuch des Warthers Franz-Josef Mathies, der als „Lawinen-Franz-Josef“ zur Legende wurde.

Rund 70 Fotografien von Franz Beer setzten 2016 die Serie von Ausstellungen fort, später folgte die Warther Schulgeschichte. Dass diese Ausstellungen nach relativ kurzer Zeit wieder abgebaut wurden, war nicht nur für die Initiatoren, sondern auch für interessierte Besucher ein Wermutstropfen.

Als die Gemeinde eines der ältesten Häuser der Gemeinde erwerben konnte, entschloss man sich, mit der Museums- und Ausstellungsidee neue Wege einzuschlagen und kombinierte Schauräume und Shop zu „Stuba – Kulturraum Warth, Shop mit regionalen Produkten“.
Historische Lokalität
Dass im Haus Nr. 5 ein Dorfladen eingerichtet wurde, ist nicht neu, sondern ein Déjà-vu, denn früher betrieben die Familien Huber und Rinderer einen Tante-Emma-Laden, der aber vor Jahrzehnten aufgelassen wurde. Das Objekt neben der Pfarrkirche war seither nur noch ein Wohnhaus, das schließlich der Gemeinde angeboten wurde.

„Wir haben das Angebot angenommen und ein Konzept entwickelt, das einerseits an die alte Tradition erinnert und andererseits als Kulturlocation dient“, so Bürgermeister Stefan Strolz, der sein Juwel in einem Flyer bewirbt. STP

