Ehrenamtlich und zeitaufwendig

Die Funkenzunft Vandans hat einen prächtigen Funken errichtet und abgebrannt.
Vandans „Unsere Funkenbauer haben wieder ein tolles Kunstwerk aufgebaut!”, jubelte die Funkenzunft Vandans am vergangenen Wochenende. Groß und Klein waren wieder auf den Beinen, um das alte Brauchtum zu leben, zu pflegen und dem veranstaltenden Verein zur – jahrein, jahraus – geleisteten Arbeit zu gratulieren.


Bestand hat die Funkenzunft Vandans seit langer Zeit, im Jahr 1967 wurde sie offiziell als Verein gegründet. Zunftobmann ist Markus Pfefferkorn; er ist erst der dritte, der diese Funktion seit damals bekleidet. Aktuell zählt die Funkenzunft 31 Mitglieder, Männer und Frauen; der Großteil von ihnen kommt aus Vandans, alle anderen aus Schruns, Bartholomäberg und Nüziders.

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„Unser Funken ist achteckig. Die Funkenbauweise wird immer von Funkenbaumeister zu Funkenbaumeister weitergegeben. Wir haben eine spezielle Schlichtweise, bei der die Holzspälte übereinander geschlichtet werden, bis zu 14 Meter hoch”, teilte Markus Pfefferkorn im Gespräch mit.

Aus der Zeit um das Jahr 1920 stammen erste Aufzeichnungen, in denen es heißt, dass man in Vandans Raketen geschossen hat. „Wir haben vor wenigen Jahren damit aufgehört. Ein Hauptgrund war der Klimawandel. Da haben wir gesagt, wir tragen unseren Teil zum Klimaschutz bei. Seither schießen wir auch keine Feuerwerke mehr, beschränken uns auf das Brauchtum selbst, so wie es früher war, und haben jetzt am Sonntag auch einen Familientag. Da können die Kinder bei uns Fackeln bauen und den Kinderfunken mitbauen”, führte Markus Pfefferkorn weiter aus.


Die Funkenhexe für den Vandanser Funken, die heuer namenlos blieb, schufen die Frauen der Zunft. „Wir haben letztes Jahr mit unserer Funkenhexe ziemlich viel Staub aufgewirbelt, unsere Lehren daraus gezogen und daraus gelernt”, erklärte der Vereinsobmann.

Im Sommer waren die Männer und Frauen von der Funkenzunft im Dorf unterwegs, um Gespräche mit der Bevölkerung zum Thema „Funkenhexe – ja oder nein?” zu führen. „Damals sagten über 90 Prozent von der Bevölkerung: ja natürlich wollen wir in Vandans wieder eine Funkenhexe oben auf dem Funken haben. Das war schon ein Auftrag für uns als Brauchtumsverein, denn das Funkenbrauchtum machen wir eigentlich für unsere Vandanserinnen und Vandanser”, stellte Markus Pfefferkorn fest.


Er bedauerte, dass in diesem Jahr die „leidige Diskussion um die Funkenhexe” im Vordergrund gestanden habe. „Das eigentlich schöne Brauchtum”, so der Obmann, sei dadurch in den Hintergrund gedrängt worden; die Zünfte hätten dies bedauert. Im Zentrum des Brauchtums solle der Funken stehen, „den unsere Funkenbauer aufbauen”. Die ganzen Funkenzünfte, Vereine oder Feuerwehren pflegen das Brauchtum, für das viel Zeit aufgewendet wird, ehrenamtlich und geben es an die Jüngeren weiter. SCO