Die vielfältige Welt des Schneesports

Heimat / 06.03.2024 • 13:00 Uhr
Testival am Hochtannberg
Fast wie bei einem Weltcuprennen: Peter Dorner holt rund 60 Paar Ski aus seinem Transporter beim Testival. STP/6

Das Testival am Hochtannberg ließ einmal mehr keine Wünsche offen.

Warth, Schröcken Schneesport hat viele Facetten – längst wird der Bogen weit über Alpinskilauf, Langlauf und Tourengehen hinaus gespannt. Zahlreiche Skifahrer und Snowboarder verlassen Pisten und Loipen, um im freien Gelände ultimative Herausforderungen zu suchen: Freeridern ist kein Hang zu steil, kein Run zu schwierig – spektakuläre Videos von der Freeride World Tour, der Königsklasse dieses Extremsports, bestätigen dies in eindrucksvoller Weise. Wenngleich diese ‘Formel 1’ des Freeridens nur einem erlauchten Kreis von Spitzensportlern vorbehalten ist – die Familie der Freerider wird stetig größer.

Testival am Hochtannberg
Die Traditionsmarke Kästle, die sich nach längerer Pause längst wieder am Markt und im Weltcup zurückgemeldet hat. Jonas Wild aus Bad Homburg hatte Glück: Fast alle Testski waren „unterwegs“, Mary und Fabian konnten gerade noch die letzten zwei Modelle anbieten.

Entstehung des Freeride-Testivals

Deswegen wurde vor zehn Jahren die Idee geboren, diesen Trendsport angemessen zu würdigen. 2014 fand das erste Freeride-Testival statt, bei dem Ausrüster ihre Produkte präsentierten und erfahrene Freerider Neulinge durch Schnupperkurse in die Welt des Freeridens einführten – Informationen über Sicherheit usw. inklusive. In drei verschiedenen Skigebieten machte dieses Freeride-Testival Station – und bei den „Gründungsmitgliedern“ von Anfang an dabei war das Skigebiet Warth-Schröcken.

Testival am Hochtannberg
Traumhaftes Frühlingswetter lud geradezu ein, beim Testival zwischendurch auch zu chillen und Prospekte zu studieren.

Ein Freeride-Mekka mit Tradition

Dass das Testival an den Hochtannberg kam, denn die Organisatoren führen auf ihrer Homepage an, dass Warth-Schröcken ein Freeride-Mekka mit Tradition ist. „Pfarrer und Ski-Pionier Johann Müller war bereits Ende des 19. Jahrhunderts auf Skiern in der Tannberg-Region unterwegs – im Sinne des Wortes als der erste Freerider, denn seine erste Skitour zu seinem Kollegen in Lech führte über jene Hänge, die auch heute noch Freerider anziehen.

Testival am Hochtannberg
Traditionell nahm das Thema Sicherheit beim Testival breiten Raum ein, gehört doch der Airbag für Freerider zur Standardausrüstung.

Zudem sind am Hochtannberg Pioniere der Freeride-Szene zu Hause: Alois Bickel und Martin Winkler „McFly“ ziehen ihre Lines durch die weiße Pracht. Es versteht sich von selbst, dass sich auch die Skischulen auf Freerider eingestellt haben. Sie vermitteln mit Kursen sowie Sicherheits- und Fahrtraining-Camps Freeridern aller Niveaus sicheres Off-Piste-Know-How und unvergessliche Powder-Momente. Das Freeride-Testival unterstützt diese Bemühungen und bietet insbesondere Einsteigern eine große Auswahl an Ausrüstung.

Testival am Hochtannberg
Ein Erinnerungsfoto mit dem weißen Mammut.

Erfolg des Freeride-Testivals

Die Tatsache, dass der Hochtannberg ein idealer Rahmen für dieses Testival ist, hat sich einmal mehr bestätigt: riesiges Interesse für das vielfältige Angebot von rund 50 Ausstellern im Testival-Village auf dem Parkplatz beim Hotel Jägeralpe und der Sesselbahn Jägeralp Express. Insbesondere die Teams der Skifirmen hatten alle Hände voll zu tun, die Besucher des Events mit den brandneuen Modellen 2024/25 zum Testen auszurüsten. Anfänger wie auch Fortgeschrittene waren gleichermaßen von den Testskis begeistert. Nach dem Skitest und der Erkundung neuer Routen im weitläufigen Gelände bis hinüber nach Lech und den Arlberg gab es im Ausstellungsgelände reichlich Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten.

Testival am Hochtannberg
Riesiger Ansturm auf das Testival-Gelände. Die Freerider-Familie nützte das vielseitige Angebot zwei Tage lang ausgiebig. Gastronomie und Sonnenterrasse des Hotels Jägeralpe rundeten das Angebot perfekt ab.

Die Einzigartigkeit des Freeriden

Als Wettkampf zeichnet sich Freeriden dadurch aus, dass es so gut wie keine Regeln gibt. Egal ob Skifahrer oder Snowboarder, jeder Teilnehmer muss versuchen die beste und spektakulärste Line vom Startpunkt am Gipfel bis ins Ziel zu finden. Eine markierte Route durch den Tiefschnee gibt es ebenso wenig wie ein Zeitlimit oder eine Probefahrt. Eine Jury bewertet die Rider in mehreren Kategorien: Etwa die Wahl der Line, die Technik oder die Flüssigkeit der Fahrt. STP