Wie Bezauer Schüler die Zukunft gestalten

Die Maturantinnen und Maturanten der Bezauer Wirtschaftsschulen überzeugten bei der Präsentation der Diplomarbeiten mit großer Vielfalt und spannenden Themen.
Bezau „Die öffentliche Präsentation der Diplomarbeiten hat an unserer Schule nicht nur Tradition, sie bietet auch eine wichtige Gelegenheit, mit Partnerbetrieben in Kontakt zu kommen oder interessierten Eltern die Schule näher zu bringen“, erklärt Direktor Mario Hammerer den hohen Aufwand, der für die Präsentation der Diplomarbeiten in den Maturaklassen der Handelsakademie und Höheren Lehranstalt für Tourismus betrieben wird.

Vielfache Prüfungsinstanzen
Diese öffentliche Präsentation stellt die Arbeiten gleich dreimal auf den Prüfstand: Zuerst schulintern für die Note im Maturazeugnis, dann vor der Jury (Stefan Fischnaller, Volkshochschule, Hubert Graf, Bürgernmeister Bezau, Otto Natter, Raiba Bezau, Natalie Kocher, MAN Austria und Dorothea Schertler, ORF) und dazu votet auch noch die Publikumsjury.

Natalie Kocher, erstmals in die Jury eingeladen, war beeindruckt von der Tatsache, dass Maturantinnen und Maturanten ihren Vortrag frei hielten und einige Diplomarbeiten den praktischen Nutzen in den Fokus stellten.

Die Bedeutung der freien Rede
Freie Rede, so Mario Hammerer, ist an den Bezauer Wirtschaftsschulen zusätzliches Kriterium und seit Jahren Standard. Dass Maturantinnen und Maturanten über die Präsentation hinausdenken, ist ebenfalls Tradition, denn „es geht oft um Nachhaltigkeit und Diplomarbeiten werden zu Ende gedacht, indem das gewählte Thema auch einen realen Nutzeffekt beinhaltet.“

Projekte mit Potenzial
Diesmal sind einige Projekte bereits auf Schiene: Der „Krütrschluck“, von Elena Feurstein und Mona Greussing gemeinsam mit Magdalena und Ingo Metzler (Molke Metzler) entwickelt, hat bereits Eingang in das Angebot im naturhautnah-Shop gefunden. Das Kochbuch „Zu Tisch bei Angelika Kauffmann“ von Klara Strolz und Lina Baldauf wird in einer Auflage von 1.000 Exemplaren vorbereitet und Julian Hefel denkt daran, aus dem mit der Schokoladenmanufaktur Fenkart entwickelten Prototypen des Kürbiskernproteinriegels ein markttaugliches Produkt zu entwickeln.

Die einfache und verblüffende Idee hinter der Arbeit von Julian Hefel: Er nutzt das Restprodukt der Kürbiskernöl-Gewinnung und verwertet das Protein des Presskuchens. Ein Konzept, das an die Anfänge von Ingo Metzlers Geschäftsidee erinnert: auch der innovative Egger hat aus dem Restprodukt Molke eine Erfolgsgeschichte entwickelt.

Nicht zu übersehende Projekte
Eine Weiterentwicklung und praktische Nutzanwendung bietet sich auch bei anderen Themen an – so wäre es schade, würde der Sinneskasten von Daniel Felder und Lena Bischofberger in der Versenkung verschwinden. Auch das Thema Fassadenintegrierte Photovoltaik (Elias Willam, Larissa Minoggio und Tobias Bitschnau) verdient es, im Auge behalten zu werden. Gleiches gilt für die Idee von Stephanie Schober und Mathias Rupp, die sich Gedanken über Herstellung und Vermarktung eines Edelbrandes machten.

Jury und Publikum Hand in Hand
Interessant, dass sich bei der Beurteilung Jury und Publikum bei den Arbeiten der Handelsakademie einig waren: der Krütrschluck setzte sich in beiden Wertungen durch. Auf Platz zwei setzte die Jury die Darstellung von E-Business-Lösungen (Sarah Giesinger und Antonia Eberle). Bei der Höheren Lehranstalt für Tourismus hatte das Publikum den Kürbiskern-Riegel ganz vorne, die Jury entschied sich für das Projekt Mit Quendel zu Erfolg – Rebranding für den Kräuterschopf Suegg von Christin Helbock und Anna Urach. Auf Jury-Rang zwei das Kochbuch. STP