Sakrales Meisterstück mit Muse aus Hand gefertigt

Alois Burtscher konnte vor Kurzem in der Pfarrkirche St. Sebastian ein Schmuckstück installieren.
Fontanella Alois Burtscher wurde 1949 in Feldkirch geboren und ist auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb in Fontanella in der Parzelle Mittelberg mit vier Geschwistern herangewachsen. Seine Kinderzeit beschreibt Alois zwar als üblich, aber durchaus herausfordernd und gegenüber der heutigen Zeit mit einigem Verzicht bedacht, aber auch mit großem Respekt gegenüber seinen Eltern, die eine Familie in kargen Zeiten auf- und herangezogen haben. Alois selbst hat mit seiner Gattin Maria drei Kinder. Das ihm bereits in die Wiege gelegte penible Handwerk hat ihn dazu bewogen, eine Lehre als Schreiner und Tischler im Bregenzerwald zu absolvieren.
Man sagt Ihnen eine große Affinität zu ihrem Handwerk und dem Naturstoff Holz nach. Stimmt das?
BURTSCHER Ja, das stimmt. Schon vor und während der Lehre hat mich der Werkstoff Holz unglaublich fasziniert und im Verlauf des Lebens noch an Bedeutung gewonnen. Es hat mich letztlich dazu bewogen, 1974 den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, wobei für mich die Anfertigung von Einzelstücken stets im Vordergrund stand.
Was ist denn für Sie an diesem Werkstoff so faszinierend?
BURTSCHER Der Werkstoff Holz ist in seiner vielfältigen Anwendbarkeit einzigartig. Dieser Naturstoff lebt auch nach seiner Verarbeitung, ist stetig im Wandel, kann seine Eigenschaften mitunter in der ständigen Veränderung sogar noch verbessern und dennoch je nach seiner Anwendung und Aussetzung auch endend wollend.

Sie konnten in der Pfarrkirche St. Sebastian vor Kurzem ein Schmuckstück installieren.
BURTSCHER Ich durfte zusammen mit der Pfarre nach fast zweijähriger Arbeit im Jänner gleich nach dem Stefanitag den neuen Tabernakel einweihen. Es war für mich ein höchst erfreulicher und bewegender Tag.
Wie kam es dazu?
BURTSCHER Nun, nach der Generalrenovierung unsere Pfarrkirche im Jahre 1996 wurde ein neuer Hochaltar installiert und seitdem hegte schon lange der Wunsch über einen neuen Tabernakel. Es wurden von der Pfarre Möglichkeiten in der Umsetzung sowohl auch finanziell ausgelotet und letztlich waren es neben der Pfarre die beiden Messner Roman Konzett und Ewald Burtscher, die auf mich zukamen und konkret wurden.
Was war für Sie dabei ausschlaggebend, sich dem Tabernakel anzunehmen?
BURTSCHER Für mich war ausschlaggebend, dass mir dabei die größtmöglichen Freiheiten in der Gestaltung gegeben wurden, – dass ich mich bei einem sakralen Einzelstück verwirklichen konnte und dass ich letztlich für die Pfarrgemeinde und für die Kommune etwas beitragen konnte, – hoffentlich auch langfristig,- aussagend mit einem verschmolzenen Lächeln im Gesicht. Zudem hat mir der gewerbliche Ruhestand die Zeit gegeben, sich dem reizvollen Einzelstück anzunehmen.

Wie kam es zur gestalterischen Ausrichtung?
BURTSCHER Wie schon gesagt, ich konnte frei gestalten. Ein Wunsch von Mesner Ewald Burtscher waren lediglich die äußern Säulen. Ich habe nach den vorgegebenen Maßen und Größen neben Skizzen auch Papiermodelle geschaffen und so hat sich dann die Gestaltung Schritt für Schritt ergeben. Wichtig war mir dabei die verschiedenen Hölzer, allesamt heimisch, die letztlich im Gesamtbild harmonieren sollten. Anbringen möchte ich dabei schon, dass die Dreidimensionalität bei den Massivteilen auch bei den Einlegearbeiten in dieser Größenordnung eine erstmalige Herausforderung war.
Dies scheint ja mehr als gelungen.
BURTSCHER Dies hoffe ich von Herzen. Ich selbst bin mit dem Ergebnis überaus glücklich und die Rückmeldungen, die ich erfahren darf, überwältigen mich wirklich.

Was macht der Pensionist Alois sonst in seiner Freizeit?
BURTSCHER Nun, ich habe schon vor vielen Jahren angefangen, mich umfassend und intensiv der Imkerei zu widmen, die mich bis heute fasziniert und beschäftigt. Ich darf mich für den Imkerverband als Wanderlehrer betätigen und die Bienenzucht im hinteren Walsertal mit dem Schutzgebiet Rothenbrunnen ist mir als einer der Initiatoren immer wieder ein großes Anliegen. KRS