Grünes Licht für neue Volksschule

Heimat / 12.04.2024 • 09:44 Uhr
Volksabstimmung Götzis Volksschule Markt Thomas Ender der Abstimmung beim Wahlgang. Feature
Die Volksschule Markt in Götzis wird generalsaniert. VN/Paulitsch

Die Götzner Gemeindevertretung beschloss die Generalsanierung und Erweiterung der Volksschule Markt. Dazu wurde aber auch Kritik geäußert.

Götzis Generationen von Schülern besuchten bereits die Volksschule Götzis Markt an ihrem jetzigen Standort. Neue Lernformen, die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl, sowie die Einführung der Ganztagesklassen brachten die Schule aber in den letzten Jahren an den Rand ihrer räumlichen Kapazitäten. Nach jahrelangen Planungen erging in der jüngsten Gemeindevertretersitzung nun der Beschluss zur Generalsanierung des bestehenden Gebäudes sowie der Erweiterung durch einen Neubau.

Zurück an den Start 

Das Großprojekt Volksschule Markt beschäftigt die Marktgemeinde Götzis schon seit Jahren. Bereits 2015 war in einem umfangreichen Strategiepapier zur Situation der Bildungsinstitutionen in der Marktgemeinde ein klares Bekenntnis zur Sanierung und Erweiterung sowie zum Standort der Volksschule Markt im Ortszentrum definiert worden. In zahlreichen Workshops erstellte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Direktor, Lehrern, Eltern und Politik, dazu ein sogenanntes Raumfunktionsbuch. Aufbauend auf diesem wurde im Jahr 2020 auch die Ausschreibung für den Architektenwettbewerb gestartet. Nach Abschluss an die Jury-Entscheidung brachte jedoch einer der Bewerber vor dem Landesverwaltungsgericht eine Klage gegen das Ergebnis ein und es hieß zurück an den Start.

Bestehendes historisches Gebäude generalsaniert

In weiterer Folge wurde im vergangenen Jahr ein neuer Architektenwettbewerb gestartet und konnte zwischenzeitlich auch mit einem neuen Projekt abgeschlossen werden. Nach den neuen Plänen soll nun eine Schule entstehen, die mit einem Höchstmaß an Flexibilität den Anforderungen moderner Pädagogik entspricht und die Entwicklung hin zu ganztägigen Schulformen sowie inklusiver Lernsettings berücksichtigt. Dazu wird das bestehende, historische Gebäude generalsaniert und Räumlichkeiten für die Administration, wie auch Sonderräume für den Werkunterricht, Förderunterricht und ein Klassencluster geschaffen.

VS Markt, Götzis
Die Ansicht aus der Vogelperspektive. Bernardo Bader Architekt ZT GmbH

Neuestes pädagogisches Konzept

Parallel dazu entsteht in Richtung Marktstraße ein Neubau, in welchem künftig neben einer großzügigen Aula, auch eine Schulbibliothek, eine Doppelturnhalle, sowie dem neuesten pädagogischen Konzept entsprechende flexible Klassenräumlichkeiten Platz finden sollen. Dazu werden die oberirdischen Parkplätze durch eine gemeinsame Tiefgarage abgelöst und die fußläufige Erschließung der Schule erfolgt wie gewohnt über die bereits vorhandenen Wege, wobei der Bereich in Richtung Häuser der Generationen autofrei werden soll.

31 Millionen Euro teures Projekt 

Bei der Gemeindevertretersitzung in dieser Woche wurde das Projekt nun mehrheitlich beschlossen, wobei es aber auch Gegenstimmen gab. „Wir stehen für eine Sanierung der Volksschule Markt sowie für moderne Bildungseinrichtungen, doch wenn es keinen Finanzierungsplan und kein gesamtpädagogisches Konzept hinsichtlich allen Bildungseinrichtungen in Götzis gibt und auch nicht klar ist, wo die Ausweichschule ist und wie viel diese kostet, kann derzeit einem 31 Millionen Euro teuren Projekt nicht zweifelsfrei zugestimmt werden“, gibt Gemeinderat Christoph Längle von der Bürgerbewegung zu bedenken, dass hier noch zahlreiche Fragen offen sind. Nichtsdestotrotz wird bereits in den kommenden Tagen mit den Detailplanungen begonnen, damit das Projekt im kommenden Jahr bei der Baubehörde eingereicht werden kann.

VS Markt, Götzis
Ein Rendering der neuen VS-Markt. Bernardo Bader Architekt ZT GmbH

Auf der Suche nach Ausweichschule 

Gleichzeitig muss auch noch ein Ausweichquartier während der Bauzeit an der VS Markt gefunden werden. „Vorrangig sollten Standorte geprüft werden, die im Gemeindeeigentum sind, statt extra welche anzumieten“, fordert dazu Gemeinderat Markus Rottmar von der Grünen Liste. Hier stehen zwar einige Möglichkeiten im Raume, doch gibt es dazu noch keine detaillierte Lösung. „Ziel muss sein, Vorhandenes zu nutzen und die Nachnutzung möglichst gleich mitzuplanen“, fordert die Grüne Liste. Auf die Verantwortlichen in der Gemeinde wartet somit noch einiges an Arbeit, bis die Schüler dann endlich in eine neue Volksschule Markt einziehen können. MIMA