51. Jahrestagung der REGIO Großes Walsertal: Nachhaltige Entwicklung und Vielfalt

Bei der 51. Jahreshauptversammlung der REGIO Großes Walsertal wurden nachhaltige Entwicklungspläne und Projekte präsentiert, die das ökologische, soziale und wirtschaftliche Zusammenleben der 3420 Einwohner fördern sollen.
Blons REGIO Obfrau Andrea Schwarzmann eröffnete die Sitzung und begrüßte unter anderem Ingrid Loacker aus den Landesabteilungen Umwelt- und Klimaschutz sowie Raumplanung und Baurecht, die Bürgermeister und Gemeindedelegierten sowie alle Anwesenden. In ihrer Rede spannte sie einen Bogen von der Besiedelung im 14. Jahrhundert bis zur Gründung der REGIO 1972 und des Biosphärenparks 2000, der Lebens- und Wirtschaftsraum für 3420 Einwohner ist und ökologisch, sozial und wirtschaftlich gestaltet wird. Dies gelingt nur durch die rege Zusammenarbeit der sechs Gemeinden des Tales in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung. Dazu treffen sich die Bürgermeister regelmäßig, um bessere Entscheidungen zu treffen, und auch die Bewohner des Tals sollen zur Mitarbeit ermutigt werden. 2023 wurden neue Themen wie Kinderbetreuung, Mobilität und Nahversorgung aufgegriffen.
Das REGIO-Management, bestehend aus Anna Weber, Monika Bischof, Ingo Türtscher und Lukas Ellensohn, präsentierte die Themen Planung, Entwicklung und Managementplan. Diese beinhalten die Projekte und deren Überprüfung für die nächsten zehn Jahre, darunter das regionale räumliche Entwicklungskonzept wie soziale Infrastruktur, Jugend und Klimaschutz, qualitative Kinderbetreuung und Kreislaufwirtschaft. Im sektoralen Landschaftsentwicklungskonzept werden die Interessen und der Nutzungsdruck abgewogen. Weiters gibt es eine Planungswerkstatt, die in Diskussionen mit der Bevölkerung Prioritäten abwägt. Alle Projekte müssen alle zwei Jahre evaluiert werden.
Im Natur- und Landschaftsschutz soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gestärkt oder um Alternativen ergänzt werden. Die regionale Nahversorgung soll ebenfalls gestärkt werden, und laufende Beratungen zu Klima und Energie sind geplant. Weitere Projekte umfassen die Waldzustandskarte, den Schutzwald, die Wasserversorgung der Alpen, die offene Jugendarbeit, das Ehrenamt und den Ausbau des Glasfasernetzes. Tourismus ist ein weiteres wichtiges Thema im Tal, wobei die Aktivitäten im Einklang mit dem Biosphärenpark-Konzept stehen müssen. Das Biosphärenparkhaus dient als Info-Zentrum für Gäste und Einheimische, und in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bludenz müssen Einheimische nicht mehr für Kurse nach Bludenz fahren. Ziel ist es, Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur zu ermöglichen.
Bildung wird als zentraler Aspekt betrachtet, der bereits im Kindergarten beginnen und sich durch die Bildungslandschaft bis zur Mittelschule ziehen soll, mit einem Fokus auf Regionalentwicklung und Forschung. Gepant sind auch Malwettbewerbe unter dem Titel „Aufblühen“ oder auch gemalte Blühbotschaften über die regionale Wiesenvielfalt.
Die Universität Innsbruck und die INATURA in Dornbirn führen Forschungsprojekte durch, die die Rolle des Biosphärenparks bei klimatischen Veränderungen und Wasserproblematiken untersuchen. Weitere Netzwerke sind beispielsweise die Bergsteigerdörfer. Die Initiative „Bergsteigerdörfer“ vereint alpinistische Pioniere, die das Bewusstsein für den notwendigen Einklang zwischen Natur und Mensch bewahren und natürliche Grenzen respektieren. „Weniger ist mehr“ lautet ihre Devise. Dies funktioniert nur durch gute Kommunikation mit der Bevölkerung.
Wiebke Meyer von der Alpenregion Bludenz sprach die gute Zusammenarbeit an, und zum Schluss stellte Jürgen Katschitsch den Kassabericht vor, der sich sehr positiv entwickelt hat. Der Vorstand wurde durch die Kassaprüfer entlastet. Andrea Schwarzmann bedankte sich zum Abschluss für die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und übergab den Bürgermeistern den Evaluierungsbericht an die UNESCO, der alle zehn Jahre erstellt werden muss. Dieser Bericht ist ein wichtiger Meilenstein, der die Entwicklung dokumentiert und in dem die UNESCO die erfolgreiche und positive Umsetzung aller Projekte lobt. Sie schloss mit der Aufforderung: „Schaffen wir weiter daran und gestalten wir weiter.“ HAB
In “Heimatleuchte” in Servus TV werden am Freitag, 7. Juni um 20.45 Uhr drei Bergsteigerdörfer beleuchtet. Im Großen Walsertal zieht es Alpsenn Klaus Pfefferkorn jeden Sommer auf die Alpe Klesenza: Hier wird der Bio-Bergkäse “Walserstolz” von Hand gemacht, sieben Tonnen pro Jahr. Am Fuße der berühmten Roten Wand lebt Klaus drei Monate Tür an Tür mit seinen Kühen auf 1600 Metern. Untertags grasen seine 50 “Mädls” auf reinster Alpwiese. Das macht den Käse auch so unverkennbar und besonders. Unweit entfernt am Gipfel der Blasenka versammelt sich die Bergrettung Fontanella zum Sonnwendfeuer – und feiert den längsten Tag und die kürzeste Nacht im Jahr.