Nüziders meistert schwieriges Jahr

Die Gemeinde konnte 2023 Rücklagen erhöhen und Schulden abbauen.
Nüziders Bürgermeister Florian Themeßl-Huber zeigte sich hinsichtlich des einstimmig beschlossenen Rechnungsabschluss für das Jahr 2023 zufrieden: „Wir haben es geschafft, die Rücklagen der Gemeinde um 300.000 Euro zu erhöhen, obwohl wir über eine Million Euro an Sondertilgungen geleistet haben.“
2023 standen sich ein negativer Saldo in den Investitionen und ein positiver Saldo im operativen Bereich gegenüber. Insgesamt konnte die Gemeinde die Ausgleichsrücklage erhöhen, die nun rund 2,3 Millionen Euro beträgt. „Besonders bemerkenswert ist diese positive Entwicklung, weil wir alle variabel verzinsten Kredite der Gemeinde in den letzten zwei Jahren tilgen konnten. In einer Zeit mit stark gestiegenen Kreditzinsen war dies ein wichtiger Schritt, um die Gemeindefinanzen stabiler und unabhängiger zu machen“, so Themeßl-Huber.

Hohe Personalkosten
Ende 2023 belief sich der Gesamtschuldenstand der Gemeinde auf rund 11,4 Millionen Euro, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 2.129 Euro bedeutet. Hauptsächlich machten sich die Personalkosten bemerkbar, die trotz aller Förderungen über 2,5 Millionen Euro betrugen. Große Ausgabenposten waren auch die Beiträge zur Abgangsdeckung der Vorarlberger Spitäler und zum Sozialfonds. Zudem stiegen die Energiekosten 2023 um 55 Prozent, obwohl der Gesamtenergieverbrauch um ein Prozent gesunken ist.
2023 war kein leichtes Jahr
Trotz dieser Herausforderungen hat die Gemeinde auch 2023 kräftig investiert. „Wir konnten Mehreinnahmen bei der Kommunalsteuer und den Pachteinnahmen verzeichnen“, freut sich das Gemeindeoberhaupt. Allerdings gab es auch negative Entwicklungen bei den Ertragsanteilen, die deutlich unter den Prognosen lagen. Mindereinnahmen aus dem Steuertopf, erhöhte Energiekosten und der Schuldenabbau – das waren die Herausforderungen 2023. „Dass wir die Rücklagen unter diesen Umständen erhöhen und gleichzeitig Schulden abbauen konnten, ist keine Selbstverständlichkeit“, so Themeßl-Huber.
Aussicht für 2024
Für 2024 bremst Bürgermeister Themeßl-Huber die Erwartungen. „Dieses Jahr wird aus verschiedenen Gründen sehr viel schwieriger“, betont er. Die hohen Gehaltsabschlüsse durch die Inflation spiegeln sich im Voranschlag 2024 wider. Hinzu kommen sinkende Steuereinnahmen aus dem Bundestopf. Außerdem investiert die Gemeinde kräftig in die kommunale Infrastruktur, vor allem in das Straßen-, Wasser- und Kanalprojekt Hinteroferst. Dafür sind weit über zwei Millionen Euro vorgesehen, die aus dem laufenden Budget ohne die Aufnahme von Krediten finanziert werden.