„Du kommst als Gast und gehst als Freund“

Der Alpengasthof Rellstal hat seit zwei Monaten mit Christian Cabak einen neuen Pächter.
VANDANS Die Terrasse ist am Sonntag Mittag fast voll. Trotzdem schafft es Christian, die Wünsche der Gäste mit unglaublicher Geschwindigkeit und für jedem mit einem freundlichen Wort zu erfüllen. Von großen Getränken für durstige Wanderer, die vom Golm oder Lünersee hergelaufen sind, bis zum kompletten Mittagessen – er und sein Team lassen mit der gutbürgerlichen Küche keinen Gast hungrig oder durstig vom Platz. „So gehe ich am liebsten in die Küche zurück“, lacht er, während er die leeren Teller aufnimmt und im Gasthaus verschwindet, um die nächsten Bestellungen zu servieren. Nach zwei Saisonen Leerstand hat der Alpengasthof Rellstal wieder eine lebhafte Seele bekommen und man fühlt sich als Gast wirklich willkommen.

Umfangreiche Karte
Der gebürtige Wiener ist Vollblutgastronom, immer darauf bedacht auch mit den bescheidenen Möglichkeiten des Alpengasthofes das Optimum zu liefern. „Gelernt habe ich nach der Schule in Tulln/NÖ Hotel&Gastgewerbeassistent im Radisson SAS Wien“, so Cabak. Die trockene Buchhaltung war jedoch nicht ganz sein Metier. „Lieber bin ich bei den Gästen, stehe aber auch ab und zu in der Küche“. Vor allem wenn es gilt, zusätzliche Gerichte zur ohnehin umfangreichen Karte, wie ein Wiener Saftgulasch oder Eierschwammerlragout für die „Extrakarte“ vorzukochen.

Viele gute Lehrmeister
Kochen hatte er bereits mit zehn Jahren von seinem Vater, einem langjährigen Küchenchef eines Wiener Traditionshotels, gelernt. „Während andere Fußball gespielt haben, habe ich zu Familienfesten z.B. Spaghetti Bolognese alleine zubereitet und hatte eine Wahnsinnsgaudi dabei“, berichtet Christian Cabak von seinen Anfängen. 2005 hatte es ihn nach Vorarlberg getrieben. „Ich wollte weiter nach Liechtenstein oder in die Schweiz“, erzählt Cabak. Aber das Leben hatte andere Pläne und so war er Restaurantleiter bei einigen großen Montafoner Hotels oder der „Alten Talstation“ in Gaschurn, bis er 2016 mit einem Partner das Montafonerhüsle pachten konnte. „Das war eine meiner besten gastronomischen Zeiten“, schwärmt Christian. Leider fand durch Corona diese Selbständigkeit 2019 ein jähes Ende. Er ließ sich dadurch aber nicht unterkriegen und startete nach der Coronazeit mit der „Schnäggerei“, einem Bistro im Krestahotel/Tschagguns neu durch. „Wenn der Arbeitstag im Alpengasthof Rellstal zu Ende geht, fetze ich nach Tschagguns und mache dort noch bis gegen Mitternacht weiter“, erzählt der umtriebige Cabak von seinem Arbeitspensum.

Alpengasthof in Traumgegend
„Auf die Möglichkeit eine Hütte oder Alpengasthof zu pachten, warte ich schon länger“, so Cabak. Gepasst hat ihm aber keines der Angebote, bis er durch die kurzfristige Absage eines Interessenten im Juni 2024 zum Alpengasthof Rellstal kam. Es scheint ein Glücksgriff für die Gemeinde Vandans und deren Gäste und für Cabak die Erfüllung eines Traumes zu sein. „Die hohe Gastronomie habe ich hinter mir gelassen. Lieber bin ich hier oben im Rellstal auf 1.500 Meter mein eigener Herr – die Gegend ist ein Wahnsinn“ zeigt sich der Gastwirt begeistert und will auf jeden Fall 2025 mit einer vollen Saison wieder hier sein. Der Alpengasthof Rellstal ist noch bis Mitte Oktober täglich von 10.30 bis 16.30 geöffnet. STO

zur person
CHRISTIAN CABAK
JAHRGANG 1981
FAMILIENSTAND Lebenspartnerin
HOBBYS Boxen
MOTTO Wirt mit Leib und Seele