Die Helden des Alpsommers

Heimat / 27.09.2024 • 11:37 Uhr
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Michael Schelling (Mitte) brachte mit seinen Helfern 240 Tiere sicher ins Tal. ALLE BILDER:EST

Die Alp-Teams von den Alpe Valschaviel und der Alpe Valzifenz kamen mit ihren Herden ins Tal.

Gaschurn Gargellen St. Gallenkirch Am vergangenen Samstag kehrten rund 240 Stück Vieh aus dem Valschavieltal nach Gaschurn zurück. Angeführt wurde die Herde von Michael Schelling, einem erfahrenen Hirten aus Hittisau, der bereits den fünften Sommer auf der Alpe Valschaviel verbrachte. Besonders auffällig: Schelling ist dafür bekannt, den gesamten Sommer über ohne Hemd zu arbeiten. Unterstützt von seinen fleißigen Helfern, führte er die bunt gemischte Herde, bestehend aus Jungvieh und Mutterkühen, sicher ins Tal. Auch Gäste aus Deutschland waren angereist, um den traditionellen Alpabtrieb mitzuerleben. „Das sind emotionale Momente“, schwärmten die deutschen Fans.

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Alpabtriebe sind immer was Besonderes.

Das jüngste Tier in der Herde war ein drei Tage altes Kälbchen, das liebevoll vom Hirten an seine Mutter übergeben wurde. Die meisten Tiere kamen aus dem Allgäu, was laut Alppächter Ingo Salzgeber eine wichtige Unterstützung für die Besetzung der Alpen darstellt. „Allein aus dem Montafon könnten wir die Alpen nicht füllen“, erklärte Salzgeber, der mehrere Alpen im Montafon gepachtet hat. Trotz eines schneereichen Sommers mit bis zu 30 Zentimetern Neuschnee und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Tiere mit Heu zu füttern, sei der Sommer insgesamt positiv verlaufen.

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Manuel Breuß und André Huber (Mitte mit Kopfschmuck auf dem Hut) und dem Älpler-Team.

Die Alpe Valschaviel, auf einer Höhe von 1600 bis 2300 Metern gelegen, ist besonders für die Viehzucht geeignet und diente bereits als Filmkulisse für Joseph Vilsmaiers Bergkristall.

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Auch die tapferen Helferinnen haben großes Lob verdient und bekommen eine rote Nelke auf dem Hut.

Ein großer Teil der Tiere wurde bereits früher abgeholt, doch für die verbliebenen warteten ihre Besitzer im eingezäunten Bereich, um sie mit Traktoren oder LKWs nach Hause zu bringen. Ein Landwirt hatte sogar 90 Tiere, die per LKW abtransportiert wurden. Trotz der Herausforderungen des Wetters war der Sommer laut Alpmeister Konzett ausgezeichnet: „Schneewetter gibt es jeden Sommer. Letztes Jahr hatten wir über 30 Zentimeter Schnee, aber die Tiere sind gut versorgt worden.“

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Eine bunte Mischung an Nutztieren warten auf ihre Besitzer.

Die Hirten und ihre Helfer wurden von allen Seiten gelobt – ihr Einsatz und ihre Sorgfalt machten den Alpsommer zu einem erfolgreichen Erlebnis. Die Tiere und ihre Betreuer sind die wahren Helden dieser traditionsreichen Zeit. EST

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Das läuft brav unter den Anweisungen der Hirten.
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Hirte Michael Schelling mit reichlich geschmückten Hut.