Rituale für Neubeginn und Heilung

Heimat / 19.12.2024 • 13:23 Uhr
Die 12. Rauhnächte und der 13.Mond
Susanne Türtscher gab kürzlich im Biosphärenhaus einen Kurs zu den Rauhnächten. ALLE BILDER:HAB

Zwischen den Jahren ist die magische Zeit der Rauhnächte.

Sonntag Duftender Rauch steigt aus der Schale, die Susanne Türtscher in der Hand hält. Flötentöne erfüllen den Raum, auf dessen Boden die zwölf Rauhnächte im Kreis aufgelegt sind. Die „Zeit außerhalb der Zeit“, wie Türtscher sie nennt, fasziniert die Menschen seit jeher. „Nie leuchten die Sterne so hell wie in diesen Nächten. Die Winde peitschen durch Wälder und Felder, und die Stürme poltern wie Sagengestalten vor unseren Haustüren. Die Erde scheint gefroren, das Wasser erstarrt, doch in der Tiefe regt sich bereits der Keim des Neuen, funkeln die Kristalle einer Vision“, erklärt sie.

Der Ursprung der Rauhnächte

Das Wort „Rauhnächte“ kann von „Raunen“, „Ruhen“ oder dem mittelhochdeutschen Wort „rûch“ stammen, was so viel wie haarig oder wild bedeutet. Im Alpenraum ziehen zur Weihnachtszeit die Perchten lärmend durch die Dörfer – ein Brauch, der Frau Percht und ihr Gefolge symbolisiert, die in Pelzen gehüllt die schwarze Mutter Erde verkörpern.

Die 12. Rauhnächte und der 13.Mond
Die Symbole der Rauhnacht.

Für Susanne Türtscher liegt der Sinn der Rauhnächte in Reflexion und Transformation. „Durch Räucherrituale und Naturübungen schauen wir das Vergangene an, würdigen es und lassen es los. Das Neue, das noch im Verborgenen liegt, wollen wir einladen und in die sichtbare Welt weben“, sagt sie.

Die besondere Zeit der Rauhnächte fällt 2024/2025 auf die Nächte zwischen dem 24. Dezember und dem 5. Jänner. Manche beginnen bereits mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember – ein guter Zeitpunkt, um mit vorbereitenden Ritualen wie dem Schreiben von 13 Wünschen zu starten.

Die 12. Rauhnächte und der 13.Mond
Susanne Türtscher bietet verschiedene Kurse und Produkte zum Räuchern an.

Ein altes Ritual neu entdeckt

Beim Räuchern wird jede Nacht mit einer Schale glimmender Kräuter durch die Räume gegangen. Der Rauch wird in jede Ecke geblasen, um Negatives zu vertreiben und Platz für Positives zu schaffen. Dabei formuliert man Wünsche für das kommende Jahr. „Von Pflanzen wie Salbei, Wermut oder Eisenkraut lösen sich die ätherischen Stoffe, die Düfte steigen auf und erfüllen den Raum. Unsere Vorfahren kannten die Kraft des Rauchs, um Körper und Geist zu heilen. Dieses Wissen wiederzuentdecken, verbindet uns mit der Natur“, betont Türtscher. HAB

der 13. Mond

Neben dem gregorianischen Kalender mit seinen zwölf Monaten gibt es auch den 13-Monde-Kalender. Er umfasst 13 Monate zu je 28 Tagen, was insgesamt 364 Tage ergibt. Ein Tag bleibt übrig – der sogenannte „Tag außerhalb der Zeit“. Für viele symbolisiert dieser Kalender den natürlichen Rhythmus des Lebens und die kosmische Harmonie. Eine Einladung, das eigene Bewusstsein zu transformieren und sich dem universellen Gleichgewicht anzunähern.

Alle Informationen zu den Kursen von Susanne Türtscher gibt es unter www.susanne-tuertscher.at.