Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer

Heimat / 07.02.2025 • 13:35 Uhr
Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer
Berndt Pfeifer verstarb am 19. Dezember 2024. Fotos: Privat, Canva

Ende letzten Jahren mussten Angehörige und Freunde Abschied nehmen von Berndt Pfeifer, dessen Hilfsbereitschaft, Engagement und Freude an der Musik weit über sein Umfeld hinaus prägend waren.

bregenz Berndt Pfeifer hat in seinen 59 Lebensjahren in den Herzen seiner Angehörigen, aber auch gesellschaftlichen Leben Vorarlbergs mit seiner fröhlichen Art, seinem gesellschaftlichen Engagement und seiner Liebe zur Musik tiefe und wertvolle Spuren hinterlassen. Dieser Rückblick erinnert an Berndts Leben, das am 19.12.2024 unerwartet und viel zu früh endete.

Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer
Die letzten sieben Jahre war Berndt glücklich mit seiner Lebensgefährtin Nadja.

Berndt Pfeifer wurde am 19.05.1965 in Landeck geboren. Bereits in frühen Jahren musste er auf eigenen Füßen stehen und tauschte die Lehrstelle als Wirker gegen eine Anstellung bei den ÖBB. Durch seinen Beruf kam er schließlich von Tirol nach Vorarlberg, wo er sich niederließ und 1993 heiratete. In den Folgejahren durfte er sich über die Geburt seiner Söhne Gerard (1995), Marius (1997) und Joel (1998) freuen, die ihm zeit seines Lebens sehr am Herzen lagen. Auch nach der Scheidung seiner Ehe 2009 pflegte er engen Kontakt zu seinen Söhnen, mit denen er sich in den letzten Jahren gern bei „Männerabenden“ zu gutem Essen traf.

Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer
Berndt liebte es, seine Familie und Freunde mit seinem Gitarrenspiel und Gesang zu unterhalten.

Nachdem er einen Arbeitsunfall erlitten hatte, wechselte Berndt von den ÖBB zur Post. Als Austräger war er über 20 Jahre lang für den Zustellbereich Achsiedlung Bregenz zuständig und wurde in dieser Zeit zu einem bekannten und beliebten Original. Auch seiner letzten großen Liebe Nadja brachte er in dieser Zeit die Post. Mit ihr durfte er in den letzten sieben Jahren eine glückliche Liebe erleben, die von gegenseitigem Verständnis und gemeinsamen Freuden geprägt war.

Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer
Über 20 Jahre lang rockte Berndt mit seiner Band FreshAlpin auf Faschingsbällen, Hochzeiten und anderen Events.

Zuletzt war Berndt als Fahrer für den Rollenden Essenstisch tätig. Bei den Senioren, denen er täglich ihre Mahlzeiten brachte, war er überaus beliebt und so brachte er oft kleine Aufmerksamkeiten mit nach Hause. Auch politisch setzte er sich fürs Gemeinwesen ein und war als Mitglied der SPÖ, als Stadtteilvertreter für die Achsiedlung sowie im Sportausschuss der Stadt Bregenz engagiert. Eine enge Freundschaft verband ihn auch mit Bürgermeister Michael Ritsch.

Die wohl größte Bedeutung in seinem Leben hatte – neben seinen Liebsten – allerdings die Musik. Nachdem ihm ein Besuch der Musikschule vom Vater verboten worden war, brachte er sich bereits in jungen Jahren selbst das Gitarrespielen bei. Ohne Noten lesen zu können und rein durchs Zuhören und Nachmachen erarbeite er sich ein stets wachsendes Repertoire an Liedern verschiedenster Stilrichtungen. Breit gestreut waren auch seine musikalischen Vorbilder: Roger Waters (Pink Floyd), Toto, Bob Marley und Herbert Pixner.

Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer
Auch das soziale Engagement unter anderem als Stadtteilvertreter der Achsiedlung war Berndt sehr wichtig.

Großen Erfolg hatte Berndt mit seiner Band FreshAlpin, mit der er über 20 Jahre lang in Vorarlberg und der Schweiz auf Faschingsbällen, Hochzeiten und sonstigen Veranstaltungen für Stimmung sorgte. Begleitet von seinen Bandkollegen Thomas Burger und Martin Kresser zeichnete er dabei für Gitarre und Gesang verantwortlich. Noch vor einem Jahr gründete er mit „Börnie P. & Willi the Kid oder Ein Holzfux and Band“ ein weiteres Musikprojekt. Auch fürseine Familie und seine Freunde packte er bei geselligen Abenden oft die Gitarre aus und liebte es, seine Weggefährten mit seiner Musik zu unterhalten. Stets war eine Melodie in seinem Kopf, der er in seinem Alltag gern durch fröhliches Pfeifen Ausdruck verlieh – so machte er seinem Spitznamen „Pfeiferle“ alle Ehre.

Ein Leben für die Musik – Nachruf auf Berndt Pfeifer
Berndt liebte das Leben und den Genuss. Mit Nadja unternahm er schöne Reisen in die Türkei oder nach Ägypten.

Berndt war ein fröhlicher, herzlicher und humorvoller Mensch, der stets für einen Scherz zu haben war. Er liebte das Leben und die Genüsse, die es für ihn bereithielt: eine Flasche Wein und eine Zigarre mit seinen „Jungs“ nach einem Bandauftritt, die Reisen mit seiner Lebenspartnerin Nadja, die Entspannung beim Wellnessen und vor allem auch das gute Essen. Ob ein feines mehrgängiges Menü im Restaurant oder ein selbst zubereiteter Brunch mit Freunden – er wusste die kulinarischen Freuden als Genießer wie auch als Hobbykoch wahrhaftig zu schätzen. Dabei war ihm wichtig, dass seine Kreationen nicht nur hervorragend mundeten, sondern vor allem auch ansprechend angerichtet waren und so Gaumen und Auge gleichermaßen erfreuten.

Berndts Leben, das waren die Musik, der Genuss, die Gemeinschaft und vor allem seine liebsten Menschen. Sie beschenkte er mit Liebe, Fröhlichkeit, Hilfsbereitschaft und seinem musikalischen Talent. Umso mehr schmerzt es, dass Berndts Leben so unerwartet ein Ende fand. Sein Verlust hinterlässt eine große Lücke in den Leben seiner Lebensgefährtin Nadja, seiner Söhne Gerard, Marius und Joel, seiner Freunde, Kollegen und Wegbegleiter.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Nachrufe in den Vorarlberger Nachrichten
Möchten Sie einen Angehörigen mit einem Nachruf würdigen? Dann kontaktieren Sie uns unter nachrufe@vn.at unter dem Betreff “Nachrufe”.