Großes Herz für Waisenkinder

Der Suppentag im Davennasaal in Stallehr verzeichnete wieder großen Publikumsandrang.
STALLEHR Der Erlös des diesjährigen Suppentages in Stallehr, der vor Kurzem stattfand, kommt diesmal einer privaten Ganztagesschule mit Kindergarten in Tansania zugute. Pfarrer Basil Mzena hat die Bildungseinrichtung vor drei Jahren gegründet. Kinder aus sozial schwachen Familien und Waisenkinder kommen dort in den Genuss einer guten Schulbildung mit Frühstück und Mittagessen. Qualifizierte Lehrpersonen unterrichten inzwischen 170 Kinder in drei Kindergartengruppen und vier Klassen Grundschule.

Pfarrer Basil Mzena aus Madibira und Religionslehrerin Angela Leu aus Dalaas setzen sich dafür ein, “dass alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder finanziellen Situation, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung erhalten”. Angefangen wurde mit einem Familienhaus. In der staatlich zertifizierten Schule wurden sechs Klassen errichtet. PC und Drucker erleichtern die alltägliche Arbeit. Für die Selbstversorgung wurden 20 Hektar Felder gepachtet und angebaut.

Ein Schulbus sorgt für Sicherheit. Ein Waisenhaus bietet 72 Kindern ein liebevolles Zuhause. In Arbeit ist eine Mauer, die das ganze Schulgelände schützen soll. Küche und Speisesaal sind heuer geplant. “Viele Familien können das Schulgeld nur teilweise bezahlen. Über Spenden und Patenschaften, die zur Gänze in Tansania ankommen, würden wir uns freuen”, erklärten der Priester und die Pädagogin.

Dorfgemeinschaft wichtig
Den Suppentag in Stallehr führen alljährlich Ingeborg Dünser, Gisela Walch und Margit Bitschnau durch. Helga Luger hat das Team verstärkt. Die drei Erstgenannten kommen aus der Familienrunde, die den Suppentag vor 35 Jahren gegründet hat. Der Suppentag fällt immer auf einen Sonntag. “Denn das ist für die Gemeinschaft im Ort ganz wichtig und außerdem sind an den Fastentagen fast keine Leute im Ort”, sagen die drei Frauen. Hilfreich zur Seite steht ihnen mittlerweile die dritte Generation.

Früher halfen einerseits ihre eigenen Kinder mit. Andererseits spannten die Frauen die Firmlinge ein; das änderte sich, als das Firmalter auf 17 plus angehoben wurde. “Jetzt helfen schon die Enkel, die zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden mitmachen. Es ist schön zu sehen, wie sie umherspringen und voller Elan sind. Beim Servieren sind sie immer dabei”, erzählte Margit Bitschnau.

Tatkräftige Mithilfe
Dem Suppentagsteam gehörten in den vergangenen Jahrzehnten viele unterschiedliche Leute an. Damals wie heute ist genau festgelegt, wer was macht. Zudem darf das Team auf die tatkräftige Unterstützung verschiedener einsatzfreudiger Personen zählen. Eine Frau von auswärts etwa produziert Grießnockerle.

Initiator der erwähnten Familienrunde war Pfarrer i. R. Joe Egle. Sechs Familien kamen damals zusammen; jeden Monat an einem anderen Ort. Die Gastfamilie lud zum Essen und bestimmte das Gesprächsthema. “Dadurch sind wir heute noch stark verwachsen und haben im Grunde genommen die Pfarre aufgebaut. Seit 1978 haben wir keinen Pfarrer mehr und sind sehr selbständig geworden als Pfarre”, stellte Margit Bitschnau stolz fest. SCO
