Eine kunsthistorische und philosophische Reise

Ausstellung “Throughout – Out of Throug” von Harald Gfader in der Villa Claudia eröffnet.
Feldkirch Ein Rundgang durch das Werk von Harald Gfader und etwas fordernde kunsthistorische und philosophische Ausführungen des Künstlers dazu erlebten die Besucher der Eröffnung seiner “Personale”. Fünf Jahre später als geplant, damals durch die Pandemie verhindert, zeigt Gfader eine Ausstellung mit einem anspruchsvollen Titel: “Troughout – Out of Through – mit allem – vom Innen und Außen/Überall…” steht auf dem Plakat im Gang des ersten Obergeschosses der Villa Claudia zu lesen. Für “Kunst Vorarlberg” begrüßte Künstlerin und Kuratorin Hilda Keemink die Gäste und zitierte zur Vorstellung von Gfader einige Passagen aus einem Artikel von Ariane Grabher. Demzufolge handelt es sich bei den Arbeiten um ein privates, politisches, philosophisches und gesellschaftliches Manifest.

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Harald Gfader selbst bezeichnete zu Beginn seiner Ausführungen ein gemaltes Bild als einen Erzähler bzw. Vermittler, der für sich selbst steht. Eine entscheidende Rolle für die Arbeit des Künstlers spielt der “Thesaurus”, ein nicht zuletzt im Barock entstandenes Sammelwerk über wissenschaftliche und kulturelle Bereiche.

“Die Idee war für mich ein Katalog für den Betrachter zur Entstehung der Bedeutung und des Wesens von Gegenständen – es geht um das sinnliche Erleben des Sehens als solches”, führte Gfader unter anderem aus. Er sprach die ikonografische Darstellung ebenso an wie Mnemosyne, die mit Gottesvater Zeus die neun Musen, Schutzgöttinen der Kunst, hervorbrachte.

Neben der Ikonografik ist für den Künstler auch die Semiotik wichtig und künstlerische Erzeugnisse wesentlich von ihrer Provenienz, teils sogar Region abhängig. “Das Gehirn ist unser Storyteller, wir können nur etwas erkennen, das wir schon kennen”, stellte Gfader fest und sprach von einer semiotischen Metaphernsprache, Wahrnehmungsprinzipien, aber auch von der Befindlichkeit einer Gesellschaft und wie sie etwas wahrnehme. “Aber was ist heutzutage schon wahr und was können wir davon nehmen?”, bezog sich der Künstler auf Desinformationen und Fake News.

Seine Ausstellungen sind nach eigener Aussage geprägt von Malereien, Glas- und anderen Objekten, Anordnungsversuchen für zeitbezogene Situationen, meist ein Work in Progress. Sie unterscheiden sich durch Hängungen, Texte, Zeichnungen mit Text, Gebrauch der Zeit, Sound, interaktiver Sound, Soundsynthese, Farben, Räume oder das in der Ausstellung erstmals gezeigte Glasobjekt. “Die Qualität ist abhängig vom individuellen Unterscheiden, dort wo das Scheinbare, Sichtbare und Unsichtbare sich befindet, weil die Befindlichkeit ist subjektiv, man kann dazu auch Leben sagen”.

In der aktuellen Schau finden sich auch Texttafeln mit Gedichten von Gfader, die sich an den in der Renaissance üblichen “Terzinen” orientieren. “Diese Gedichtform ist als A,B, A angeordnet und sollte elf Silben haben, das habe ich aber nicht geschafft. Als strengem Lektor dabei dankte Gfader seinem Freund Harry Marte. Weiterer Dank galt Petra Perg von “Kunst Vorarlberg” für ihr Engagement sowie Künstlerin Christine Lingg fürs Hängen der gezeigten Arbeiten. AME







