“Lions” erleben den Wasserkreislauf

Der Lions Club Feldkirch Montfort erhielt eine Besichtigung der größten Kläranlage Vorarlbergs.
Meiningen Jeden Tag werden in der Abwasserreinigungsanlage Meiningen zwischen 18.000 und 20.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt und in den Ehbach eingeleitet. Das sind jährlich zirka acht Millionen Kubikmeter, also das 1,7fache der Paspels-Seen. Diese und viele andere interessante Fakten erfuhr eine Abordnung des “Lions Club Feldkirch Montfort” bei einem Besuch in der vor bald fünfzig Jahren erbauten, immer wieder verbesserten größten Kläranlage Vorarlbergs. Im Verwaltungsgebäude wurden die Gäste vom technischen Geschäftsführer Alexander Bolter begrüßt.

Dabei erfuhren Präsident Christian König, Sekretär Karlheinz Koch und Vorstandsmitglieder wie Dieter Haid, Robert Slepicka oder Christian Taucher, dass zwölf Facharbeiter mit der Reinigung der Abwässer von rund 65.000 Menschen beschäftigt sind. Das verunreinigte Wasser aus den Gemeinden Nenzing, Frastanz, Göfis, Feldkirch, Rankweil, Meiningen und Übersaxen kommt über ein teils ober- teils unterirdisches Kanalnetz mit der Gesamtlänge von 24 Kilometern in die Anlage.

Anschließend wird es zuerst mechanisch, anschließend biologisch und chemisch gereinigt, wodurch jährlich etwa 10.000 Tonnen Klärschlamm anfallen, verpresst, teils entsorgt, teils verwertet werden. Der scheinbar trockene Schlamm hat aber immer noch einen Wasseranteil von 73 Prozent. Die beiden zum Nacheindicken genutzten Faultürme sind 16,45 Meter hoch, in ihrem Inneren herrscht eine Temperatur von 37,5 Grad Celsius. Beide Türme sind seit 1984 ununterbrochen in Betrieb, werden zumeist mit einer Art Staubsauger entleert, gelegentlich aber auch durch Taucher, zwei Mann sind dann jeweils 28 Tage damit beschäftigt.

Im Verlauf des Prozesses fallen auch täglich 6500 Kubikmeter Biogas an, das in einem Speicher mit 900 Kubikmeter zwischengelagert und im Blockheizkraftwerk verwertet wird. Auf der Oberseite des Speichers finden sich eine 45 Tonnen schwere Betonplatte und ein schwarzes Rohr zum Verbrennen überschüssigen Gases.

Beim Rundgang durch überdachte Teile der Anlage kam die Gruppe auch in der Steuerungszentrale vorbei. Sie besteht aus Sicherheitsgründen aus zwei identischen Teilen, wenn beide ausfallen, gibt es noch ein Touch-Panel. Wenn auch letzteres nicht funktioniert, gibt es noch Knöpfe zum händischen Steuern, sollten auch die nicht funktionieren, wird es laut Bolter “spannend”.

Eine Reihe weiterer Informationen gab es beim Rundgang durch den offenen Teil der weitläufigen Anlage mit sämtlichen Becken. Zum Abschluss der Tour bekamen die Gäste eine kleine Plastikente in Arbeitskleidung des Abwasserverbands Region Feldkirch überreicht. Vertieft haben sie das Erfahrene und Erlebte bei einem Abstecher in den “Tannenhof”, wo der Abend gemütlich und kulinarisch ausklang. AME



